Im Rahmen der Alfred-Schoeck-Ausstellung kann man auch das Atelier des Malers an der Gütschstrasse besuchen. Hier ist alles noch wie damals. Bilder Silvia Camenzind
Im Rahmen der Alfred-Schoeck-Ausstellung kann man auch das Atelier des Malers an der Gütschstrasse besuchen. Hier ist alles noch wie damals. Bilder Silvia Camenzind
An der Vernissage der Ausstellung drängte sich viel Publikum in die Galerie am Leewasser.
An der Vernissage der Ausstellung drängte sich viel Publikum in die Galerie am Leewasser.

Dies & Das

Der Blick in eine Zeitkapsel

Kurz vor dem Othmar-Schoeck-Jubiläum wurde am Samstag in der Galerie am Leewasser die Ausstellung über dessen Vater Alfred Schoeck eröffnet.

Kann man die Bilder kaufen? Dies war eine der ersten Fragen, kaum war die Ausstellung über Alfred Schoeck und sein Wirken in der Galerie am Leewasser eröffnet. Nein, kann man nicht. Die Landschaftsbilder des Malers, Spross einer reichen Familie aus der Pfalz, der sich in Brunnen niedergelassen hatte, sind in Privatbesitz.

Mit 16 Gepäckstücken

In der Ausstellung kommt man dem ersten Kunstschaffenden aus der Brunner Schoeck-Familie näher, dem Gründer der Familiendynastie, der die Villa und das Hotel Eden in Brunnen erbaut hatte. Alfred Schoeck reiste viel, damals waren dies eigentliche Expeditionen. Reisen war beschwerlich und musste gut vorbereitet sein. Ziel waren die Jagd und das Malen. Das Gepäck war schwer und sperrig. Allein auf der Reise nach Kanada nahm Alfred Schoeck 16 Gepäckstücke von 400 Kilogramm Gewicht mit, die jeweils von Ort zu Ort weitertransportiert werden mussten.

Wasserpfeife und Sandalen

In der Ausstellung werden diese Reisekisten zu Schatzkisten. Sie sind wahre Wundertüten. Unglaublich, was Schoeck alles gesammelt hat, und ebenso unglaublich, dass diese Gegenstände noch immer vorhanden sind: Wasserpfeife von einer osmanischen Insel, Sandalen aus dem Balkan, Mokassins aus Kanada. Eine erstaunliche Wirkung haben Bilder und Gegenstände in der überschaubaren Schlichtheit der Galerie in dieser Ausstellung, die von Salome und Patrick Schoeck-Ritschard gestaltet worden war.

Sammelsurium von Gegenständen

Nach den Reisen wurde Schoeck sesshaft und gründete in Brunnen eine Familie. Hier hatte er am Gütschweg sein Atelier. Dieser Raum ist seit Schoecks Wirken unverändert. Im Rahmen des Schoeck-Festivals haben Besucher die Möglichkeit, in diese Zeitkapsel einzutauchen. War in der Galerie alles überschaubar, verliert man sich nun im Sammelsurium der Gegenstände, die der Künstler um sich sammelte. Es ist ein wunderbares Ambiente, in das man eintauchen kann, spannender als ein Museumsbesuch. In den übrigenRäumlichkeiten des Hauses lebt die heutige Generation der Schoecks. «Es ist unser Refugium – bis heute», sagt Salome Schoeck, welche das Publikum durch das Haus begleitet.

Achtjähriger sang vor Publikum

Doch zurück zur Vernissage in der Galerie: Res Marty, Altendorf, Mitglied des Kuratoriums, welches das Festival organisiert, sang begleitet von Stefan Albrecht Schoeck-Lieder. Zu Beginn hörte das zahlreich erschienene Publikum Alfred Schoecks Lieblingslied «Die beiden Grenadiere» von Robert Schumann. Dieses Lied hatte der achtjährige Othmar Schock an einer Wohltätigkeitsveranstaltung im «Waldstätterhof» gesungen. Dort beginnt am Donnerstag das Othmar-Schoeck-Festival.

Infos


www.schoeckfestival.ch

Bote der Urschweiz (Silvia Camenzind)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

29.08.2016

Webcode

www.schwyzkultur.ch/jqsQe7