Zur Inventarisierung gehört genaues Vermessen: Yannick Montandon mit einer «Heiligen Anna selbtritt», die um 1500 entstanden ist. Bild Josias Clavadetscher
Zur Inventarisierung gehört genaues Vermessen: Yannick Montandon mit einer «Heiligen Anna selbtritt», die um 1500 entstanden ist. Bild Josias Clavadetscher

Dies & Das

Ein sicheres Depot im Klosterhügel

Endlich sichere Räumlichkeiten für die Kulturgüter von Ingenbohl und Brunnen. Im Klosterhügel kann ein Schutzraum als Depot eingerichtet werden. Auch das Gemeindearchiv wird an diesen Standort verlegt.

Es ist eine Binsenwahrheit: Im Talboden von Brunnen besteht latent Hochwassergefahr. Der August 2005 hat dies eindrücklich gezeigt. Damals standen tatsächlich auch bisherige Kulturgüterschutzräume in der Theresienkirche im Wasser. Auch sind weitere Archive der Gemeinde in der Zivilschutzanlage Rosengartenstrasse oder im Gemeindehaus selber nicht sicher.

Gemeinsame Lösung mit Kloster

Nun wird eine erfreuliche Lösung zustande kommen. Wie Gemeinde-Vizepräsident Paul Ulrich gestern anlässlich eines Zivilschutz-WK schilderte, kann die Gemeinde gemeinsam mit dem Institut Ingenbohl einen geradezu perfekten Schutzraum schaffen. Unter dem Westflügel des vor 40 Jahren erbauten Klosters wird ein früherer Personen-Schutzraum nicht mehr benötigt und kann nun umgenutzt werden Das Projekt sieht vor allem eine technische Nachrüstung vor, damit das Raumklima die verlangten Archiv-Bedingungen gewährleisten kann. Auch wird eine Brand- und Rauchmeldeanlage installiert. Zum Ausbau gehören die erforderlichen Lager- und Depoteinrichtungen und auch eine Kompaktus- Anlage für Dokumente und Akten. Das genaue Projekt ist noch nicht ausgearbeitet.

Kosten bis zu 300 000 Franken

Die Gemeinde rechnet aber mit Kosten zwischen 200 000 und 300 000 Franken. Die grossen Vorteile: Der Bund wird an diesen Ausbau einen Beitrag von über 50 000 Franken leisten, die Restkosten können aus den vorhandenen Zivilschutz-Ersatzabgaben finanziert werden.

Sicher vor Naturgefahren

In diesem künftigen Schutzraum im Klosterhügel werden künftig Kulturgüter der Gemeinde, der Kirchgemeinden und des Klosters sowie das Gemeindearchiv eingelagert. Wie Zivilschutz-Vizechef Ueli Happle erklärte, sei dieser Schutzraum «von den Naturgefahren her völlig unproblematisch. » Ganz im Gegensatz zur momentanen Situation: «Heute können wir nur tief durchatmen und hoffen, dass nichts passiert.» Diese Woche haben über 30 Zivilschützer ihren WK absolviert. Eine Gruppe davon hat die Inventarisation der Kulturgüter weitergeführt. Diese Arbeit dient einerseits der genauen Dokumentation, hat anderseits aber auch einen sehr praktischen Nutzen: Bei Brand- oder Notfällen kann die Sicherung der beweglichen Kulturgüter gezielt und schnell vorgenommen werden. Für die Pfarrkirche Ingenbohl und die Dorfkapelle liegen diese Arbeiten vor, bis Ende Jahr ist auch die Dokumentation über das Kloster Ingenbohl beendet.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

21.08.2010

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