Regierungsrat Walter Stählin überreicht Graziella Contratto die Preisurkunde. Bilder Silvia Camenzind
Regierungsrat Walter Stählin überreicht Graziella Contratto die Preisurkunde. Bilder Silvia Camenzind
Graziella Contratto verfolgte die Laudatio zwischen ihrem Vater Walter Contratto und ihremMann Frédéric Angleraux. Tochter Morgane sitzt zwischen ihren Cousinen Meraviglia (links) und Gioyella.
Graziella Contratto verfolgte die Laudatio zwischen ihrem Vater Walter Contratto und ihremMann Frédéric Angleraux. Tochter Morgane sitzt zwischen ihren Cousinen Meraviglia (links) und Gioyella.
Marcel Gaberthuel würdigte die Preisträgerin in einer höchst amüsanten Laudatio.
Marcel Gaberthuel würdigte die Preisträgerin in einer höchst amüsanten Laudatio.

Dies & Das

Preisträgerin wird Botschafterin

Grosse Ehre für Graziella Contratto: Sie erhielt den mit 25 000 Franken dotierten Innerschweizer Kulturpreis. Die Preisträgerin
strahlte und mit ihr ein ganzer Saal voller Menschen. Die
Übergabefeier des Innerschweizer Kulturpreises war eloquent, humorvoll und ein Hörgenuss.

Regierungsrat Walter Stählin hatte Graziella Contratto in seiner Begrüssung als offene und humorvolle Persönlichkeit gelobt. Damit lag er goldrichtig. Die Offenheit und der Humor der Schwyzerin prägten die Feier im «Waldstätterhof », an der Persönlichkeiten aus Kultur und Politik sowie Contrattos Familie teilnahmen.

Viele Lacher bei der Laudatio

Als Laudator trat Marcel Gaberthuel, Kriens, ans Mikrofon. Er ist der Onkel der Preisträgerin, gibt sich, um sich jünger zu fühlen, gerne auch als ihr Cousin aus und ist den Schwyzern als Autor der Japanesenspiele bekannt. Seine Rede war beste Unterhaltung. Die Preisträgerin amüsierte sich, lachte mehrmals spontan auf und mit ihr der ganze Saal. Gaberthuel hatte nicht nur inhaltlich Pointen gesetzt, er wusste sie auch vorzutragen und liess den Namen der Preisträgerin genüsslich auf der Zunge zerfliessen: «Graziella Contratto. Eigentlich müsste die Laudatio hier aufhören, der Name ist Programm genug. » Gaberthuel fand im Vornamen das Leichte, Mädchenhafte, Tänzerische. Im Nachnamen den Kontrast: Contratto, der Vertrag, also das Feste, Beständige, Seriöse.

Suche nach dem fliessenden Glück

Gaberthuel streifte humorvoll durch Contrattos Schaffen – sie sei trotz des Erfolgs ganz schön bescheiden geblieben: «Eine von hier.» Er erwähnte aber auch, Dirigentin zu sein, sei nicht eitel Applaus entgegennehmen, Blumen schwenken und tolle Kritiken lesen, sondern auch hartes Proben, selbstkritisches Suchen, stetiges Infragestellen des Erreichten und mühsames Durchsetzen. Auch zur Verwendung der 25000 Franken Preisgeld hatte er einen Tipp: «Kauf dir doch die rostige Seerose vom Gästival und verwirkliche darauf deinen alten Traumvom Wagner auf dem See.» Für Gaberthuels Rede gab es lang anhaltenden Applaus, dazu schmunzelnde Gesichter. Tosender Applaus und Bravorufe erntete auch das Duo Meduoteran mit Taylan Arikan an der türkischen Laute und Srdjan Vukasinovic am Akkordeon. Die beiden Virtuosen verbinden klassische Musik mit folkloristischen Elementen und haben Graziella Contratto viel zu verdanken. Seit sie von ihr vor zehn Jahren erstmals engagiert worden waren, sei die Karriere angestiegen, erklärte Srdjan Vukasinovic und sagte zu Graziella Contratto: «Du bist ein wunderschöner Mensch mit grossem Herzen, und so solltest du bleiben.»

Reise durch Schwyz

Nach so viel Lob bedankte sich auch Graziella Contratto und bewies einmal mehr, dass auch sie mit viel Humor gesegnet ist. Sie machte eine Reise durch das dichte Netz ihrer Erinnerungen. Sie zählte auf, woran sie denkt, wenn sie an Schwyz denkt, jede Erinnerung eine Anekdote durch die Gezeiten ihrer Heimat. Für diese sei sie auch Kultur-Botschafterin, meinte Stählin. Eine Aufgabe, zu der er ihr auch aus Eigennutz allen Erfolg wünschte. Mit ihrem Können, ihrer Musikalität und ihrer Kreativität gebe Graziella Contratto dem kulturellen Leben in der Zentralschweiz bedeutende Impulse: «Ohne sie wäre unser kulturelles Leben ärmer.»

Bote der Urschweiz (Silvia Camenzind)

Autor

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

14.09.2015

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www.schwyzkultur.ch/USQGrb