Manfred Mann (Zweiter von rechts) und seine Earth Band begeisterten das Publikum im «Waldstätterhof».
Manfred Mann (Zweiter von rechts) und seine Earth Band begeisterten das Publikum im «Waldstätterhof».
Seine 83 Jahre merkt man Manfred Mann nicht an. Bilder: Andy Scherrer
Seine 83 Jahre merkt man Manfred Mann nicht an. Bilder: Andy Scherrer

Musik

Eine Rocklegende in Brunnen

Da ist dem Veranstalter Roger Bürgler vom Festival «Der Herbst» ein grosser Wurf gelungen. Zum 20-Jahr-Jubiläum beschenkt er sich gleich selbst mit dem 204. Anlass.

Mit Manfred Mann und seiner Earth Band gastierte am Freitag eine ehemalige Stadionband im ausverkauften «Waldstätterhof» im Mythensaal in Clubatmosphäre. Der Mann ist zeitlos. Gerade eben am Samstag 83 Jahre alt geworden, das Alter sieht man ihm aber nicht an. 1964 landete er mit seiner ersten Band mit dem Titel «Do Wah Diddy» (eine Coverversion der Band The Exciters), in den USA einen Nr.-1-Hit, gleichzeitig, als die Beatles den weltweiten Durchbruch schafften. Musiker mit einer solchen generationenüberschreitenden Bühnenpräsenz findet man nur noch äusserst selten. Die Band strotzte nur so vor Spielfreude, und trotz der ausgedehnten Konzerttourneen hatte man das Gefühl, dass da eine Band spielte, die nicht einfach ein Programm abspult, sondern mit viel Leidenschaft und Freude bei der Sache ist. Gespielt wurden durchwegs die bekannten Hits. Es blieben keine Wünsche offen. Das Alter des Publikums lag im Schnitt ziemlich unter demjenigen der Band, was für die Band spricht. Der gebürtige Südafrikaner Manfred Mann entlockte seinen Keyboards die bekannten sphärischen Klänge. Der vergleichsweise jugendliche Sänger Robert Hart (65 Jahre) sang mit einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Tom Jones lässt grüssen. Er verstand es vorzüglich, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Mick Rogers (77 Jahre), neben Manfred Mann einzig verbliebenes Gründungsmitglied der Band (1971), spielte seine Gitarre virtuos und rockig mit Blues- und Funkelementen. Der präzise Schlagwerker John Lingwood (72 Jahre) und Bassist Steve Kinch (68 Jahre) gaben dem Sound ein solides Fundament.

 

Die Manfred Mann’s Earth Band als Meister der Coversongs

 In all den Jahren verstand es die Band vorzüglich, Songs von anderen Bands neu mit einem unvergleichlichen Sound zu interpretieren. Man höre sich nur einmal die Originalversion von «Mighty Quinn» von Bob Dylan an. «Blinded by the Light» zum Beispiel stammt ursprünglich von Bruce Springsteen und erreichte in der neuen Version von Manfred Mann’s Earth Band in den USA Platz 1 in den Billboard Charts. Das Beste zum Schluss: Als Zugabe spielte die Band den vom Publikum mit Spannung erwarteten Bob-Dylan-Eskimo-Song «Mighty Quinn»; gespielt und gesungen mit Versatzstücken von James Browns «Sex Machine» – ein grossartiger Groove. Das bestgelaunte Publikum entliess die Band mit einem Riesenapplaus in den späten Abend. Ein Konzertbesucher meinte, dieses Konzert sei für ihn Weihnachten und Ostern gleichzeitig gewesen. Roger Bürgler beschenkte das anwesende Publikum mit der Einladung, mit dem Konzertbändel auch das Konzert am Folgetag von Ellis Mano Band gratis besuchen zu dürfen.

 

Bote der Urschweiz / Andy Scherrer

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

23.10.2023

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