Stefan Albrecht (links), Organist Martin Dettling und das Kammerensemble nahmen den langen und herzlichen Applaus gerne entgegen. Bilder: Jürg Auf der Maur
Stefan Albrecht (links), Organist Martin Dettling und das Kammerensemble nahmen den langen und herzlichen Applaus gerne entgegen. Bilder: Jürg Auf der Maur
Am Wochenende führte Stefan Albrecht das Urschweizer Kammerensemble gekonnt in neue Höhen.
Am Wochenende führte Stefan Albrecht das Urschweizer Kammerensemble gekonnt in neue Höhen.

Musik

Fulminanter Start und Festival-Ausklang

Schoeck-Festival: Das Urschweizer Kammerensemble unter der Leitung von Stefan Albrecht begeisterte in der Pfarrkirche.

Schöner hätte das diesjährige Schoeck-Festival weder beginnen noch aufhören können: Gleich zweimal füllte sich die Ingenbohler Pfarrkirche, als der Brunner Stefan Albrecht zum Konzertgenuss rief. Das Urschweizer Kammerensemble wusste unter seiner Leistung einmal mehr über sich hinauszuwachsen. Geboten wurde sowohl zum Festival-Start am Freitag wie zum Abschluss am Sonntag beste Kost. Das Orchester präsentierte unter der Leitung von Stefan Albrecht Werke von Raffaele d’Alessandro, Paul Müller- Zürich, Hans Schaeuble und Othmar Schoeck. Die national und international grösste Bedeutung kam dabei dem ehemaligen Brunner Othmar Schoeck zu, dem nicht umsonst auch das Festival gewidmet ist. Unter den aufgeführten vier Komponisten habe Schoeck in einer eigenen Liga gespielt, darauf wies denn auch Heinrich Aerni hin. In seinem Einführungsreferat zitierte er als Beleg dafür einen amerikanischen Zeitgenossen von Schoeck. Dieser äusserte sich 1931 so: «Er (Schoeck) ist der musikalische Heros der Schweiz, und jeder Mensch scheint Angst vor ihm zu haben.» Wunderbar begleitet wurde das Orchester zu Beginn vom Orgelspiel des Brunner Organisten Martin Dettling. Der erste Konzertteil wurde deshalb auf der Empore aufgeführt, «modern» gestreamt nicht nur auf die Grossleinwand im Kirchenchor, sondern gleichzeitig online und damit «weltweit». Für den zweiten Konzertteil wählte Albrecht dann den traditionellen Rahmen im grossen Kirchenschiff. Damit kam das Publikum noch stärker in den Genuss der hervorragenden Umsetzung der modernen Klänge der vier Komponisten. Albrecht gelang es vorzüglich, vor allem auch die einem grossen Publikum doch eher unbekannten Töne von Schoecks Musikkunst näherzubringen.

Grosser Applaus für Konzert und Zugabe


Was die einheimischen Musiker aus dem Werk des einheimischen, international bekannten Musikers Schoeck zauberten, war einmalig, wie der lange Applaus am Schluss der einzelnen Stücke, aber auch der beiden Konzerte zeigte. Der Mut, die gewohnten Wege für einmal zu verlassen und den Sprung von der klassischen in die moderne Musik zu wagen, hatte sich gelohnt. Die intensiven Proben und das noch vertieftere Üben der Ensemblemitglieder daheim im stillen Kämmerlein zahlten sich mehr als aus. Nicht nur im Publikum, auch im Orchester zeigten die strahlenden Gesichter, was hier Grosses geleistet wurde. «Die Serenade für Oboe, Englischhorn und Streichorchester», in der die Gastmusiker Davide Jäger (Oboe) und Michel Rosset (Englischhorn) zum Kammerensemble stiessen, begeisterte die Anwesenden so stark, dass sie am Schluss quasi als Zugabe nochmals gespielt wurde.

Bote der Urschweiz / Jürg Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

13.09.2021

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