Grosse Emotionen an Heimspiel-Konzerten

Kings Elliot und Linda Elys lieferten am Festival «Der Herbst» zwei professionelle Auftritte vor 600 Zuschauerinnen und Zuschauern ab.

Zu Beginn des Konzerts von Kings Elliot klirrte es im Saal des Seehotels Waldstätterhof. Etwas muss in Stücke zerbrochen sein. «Ist da grad etwas kaputtgegangen? », so die Frage von Kings Elliot ins Publikum, «gehts euch allen gut?» Dieses Kümmern ist typisch für die erfolgreiche Ausserschwyzer Sängerin Anja Gmür. Zerbrochene Welten, gebrochene Herzen, schwarze Tage. All dies kennt die Sängerin nur zu gut. Kings Elliot leidet an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und macht dies zum Thema. Sie ist vielen ihrer Fans – den sogenannten Sick Puppies, die auch in Brunnen in den ersten Reihen zugegen waren – eine mentale Stütze. Das Leid, das die psychische Krankheit mit sich bringt, verarbeitet Kings Elliot in ihren Songs. Und das spürten die 600 Besucherinnen und Besucher am Festival «Der Herbst vom Samstag bis auf die Knochen. Das Konzert von Kings Elliot war hochemotional, jedes gesungene Wort liess etwas mehr in die Gedankenwelt von Anja Gmür einsehen. Exklusiv stellte sie ihren noch nicht veröffentlichten Song «I’m Not Always Sad, sometimes I’m Angry» vor. Dieser wird im November erscheinen. Gesanglich ist Kings Elliot eine Wucht. So zerbrechlich ihre Songs sind, so stark wirkt ihr musikalisches Auftreten. Und das Konzept, lediglich im Duo – ihr Bandkollege spielte Gitarre, Keyboard und sorgte für Musik ab Band – funktioniert gut. Die Songs kommen teilweise sehr cineastisch daher, man könnte gut den nächsten Bond-Song mit ihr abdecken. Emotional wurde es für Kings Elliot noch, als sich ein Pärchen aus der Reihe der Sick Puppies während eines Songs direkt vor ihr verlobte.

Kings Elliot mit lobenden Worten für Linda Elys

Nicht minder gut stand Linda Elys aus Seewen mit ihrer Band auf der Bühne. Sehr sympathisch, professionell und mit guten Songs ausgerüstet, spielte die junge Sängerin ein einstündiges Konzert, das beim Publikum sehr gut ankam. Es wurde gar mitgesungen, obwohl dies ja im Allgemeinen nicht die liebste Disziplin von Herr und Frau Schwyzer ist. Kings Elliot über Linda Elys: «Es ist mir eine Ehre, dass Linda Elys vor mir gespielt hat. Sie ist so eine gute Musikerin.» Kings Elliot hat denn auch ins Konzert von Linda Elys hereingehört. Als Late-Night-Programm gabs im Fronalpsaal «Bar uf d Hand», es wurde noch ausgelassen getanzt.

Bote der Urschweiz / Nicole Auf der Maur