Bühne

Kreativer Wirbelwind mit verrückten Ideen

Theaterspektakel mit der Theatergruppe Avantt bei Kultur Brunnen

Wer sonst ins Theater geht, der weiss in etwa, was ihn dort erwartet. Bei der ausschliesslich feminin besetzten Theatergruppe Avantt ist das ganz anders. Es herrscht Spannung von Beginn an, alles ist unbekannt, überraschend, verblüffend und ehrlich gesagt auch nicht im Kleinsten vorhersehbar: Improvisation auf der ganzen Linie. Die Theatergruppe war diesmal bei Kultur Brunnen zu Gast, in den Lokalitäten des Wald-Clubs, der sich nebenbei zu so etwas wie einem heimlichen Kleintheater mausert. Auf der Bühne standen diesmal Petra Zurfluh, Micha Hartmann, Jacqueline Beutler und Anna Zehnder. Moderiert wurde das zweieinhalbstündige ziemlich dichte Programm sehr gekonnt von Megi Togan. Sie heizte ein und holte ab. Zwischen Bühne und Publikum war da gar keine Barriere mehr, der Zuschauerraum spielte Ideengeber und Anstifter zu verrückten Ideen.

 

Die Schauspielerinnen sprühten vor Übermut

In mehr als einem Dutzend Spielanlagen konnte sich das Quartett regelrecht austoben. Mit Wortwitz, mit Slapstick, mit witziger Mimik, mit Pointen in hoher Kadenz. Geradezu grandios war das Spiel aus der Welt der Verstorbenen heraus. Wie da die Snowboarderin, die Bundesrätin und die uralte Hebamme sich im verheerenden Vergiftungsfall auf dem Bundesplatz spontan in eine zusammenhängende Handlung gefunden haben, das war sehr stark. Die vier Schauspielerinnen sprühten vor Übermut und machten sich über alles und jedes lustig. Es war Persiflage in Reinkultur. Nur einige Beispiele von Fragen, die in der Spielanlage aberwitzig beantwortet wurden: Kann Fusspilz als Verhütungsmittel funktionieren? Kann man eine Kreisel-Klaustrophobie entwickeln? Wie biegt man Reklamationen im Verkaufsgeschäft elegant um die Kurve? Wie kann sich ein US-Experte dreiteilen? Wie erfolgreich ist ein Date in der Sauna? Oder kann ein Flamingo auf der Goldsuche als Wünschelrute funktionieren? Der Übermut mit Ideen und kreativen Ausbrüchen war nicht zu bremsen und schlug immer mehr auch aufs Publikum über. Die meisten der Zuschauerinnen und Zuschauer sind regelrecht aufgekratzt nach Hause gegangen oder mussten sich an der Bar noch kurz beruhigen.

 

Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

10.06.2025

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