Thomas Muff: Lebt und arbeitet in Kriens und Emmen. Bild Janine Schranz
Thomas Muff: Lebt und arbeitet in Kriens und Emmen. Bild Janine Schranz

Kunst & Design

Die Suche nach Gegensätzen

In der Galerie am Leewasser in Brunnen werden aktuell die Werke des Luzerner Künstlers Thomas Muff gezeigt. Er vereint in seinem Werk frei fliessende Malerei mit geometrischen Formen.

«Bereits im Jahre 2006 zeigten wir die Werke des Luzerner Künstlers Thomas Muff», begrüsste der Kurator Fredy Wysch zur Vernissage am Sonntag in der Galerie am Leewasser. In seinem Schaffen verbindet der Künstler freie, experimentelle Malerei mit darübergelegten Schemenflächen. Vorlagen dafür sind in den aktuellen Arbeiten Fragmente von gefundenen Fotografien. Die grossformatigen Bilder sind eine interessante und verwirrende Assoziationsfläche, welche sich mit den Grundlagen des Sehens beschäftigt.

Dialektische Bilder

Zu Beginn eines Arbeitsprozesses schüttet Thomas Muff terpentinverdünnte Ölfarbe auf eine Holzplatte. Wie sich die Farben auf dem Bild zueinander verhalten, ist oftmals Zufall. «Durch das Bewegen der Holzplatte sucht sich die Farbe ihren eigenen Weg, und es entstehen frei fliessende Flächen und Muster», so Fredy Wyrsch. Diese erste Ebene wird nachträglich von Muff bearbeitet. «Wenn die tiefste Schicht für den Künstler noch nicht stimmt, fügt er etwas bei oder wischt wieder etwas weg», erörterte Wyrsch. «Er kann mit dem ihm vorliegenden Untergrund sehr zerstörerisch umgehen. Mit Spachtel oder Schwamm werden Schichten freigelegt, Farben vermischt und neue Strukturen geschaffen.»

Zeitungen, Ferienalben etc.

Auf diese Schüttungen legt Thomas Muff Formen und Konturen, welche er Fotografien aus Zeitungen, Ferienalben und Künstlerbüchern entnimmt. Fragmentartig werden Umrisse, Positivoder Negativformen auf den Untergrund projiziert. Die Schemenflächen sind aufgrund des beigemischten Damarharzes glänzend; ein weiterer Gegensatz zum matten Untergrund. Durch das Auftragen der neuen Ebene entstehen bei der Bildbetrachtung neue Dimensionen. «Wenn ich an einem Bild arbeite, ist das oftmals ein langer Prozess. Auf das wilde Arbeiten folgt die Suche nach Antworten in Formen», erklärte Thomas Muff. «Plötzlich fallen mir Formen in Fotografien zu.»

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

17.03.2010

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www.schwyzkultur.ch/LPEB25