Silvana Iannatta (links) und Marion Ritzmann machten aus einer Gesprächssituation eine Performance. Bild Patrick Kenel
Silvana Iannatta (links) und Marion Ritzmann machten aus einer Gesprächssituation eine Performance. Bild Patrick Kenel

Kunst & Design

Eine Performance über eine andere Performance

Die leeren Räume der Galerie am Leewasser wurden für eine Kunstaktion genutzt.

Mittels einer Veranstaltungsreihe verhilft der Arther Erhard Sigrist in diesem Jahr dem Kanton Schwyz zu einem temporären Kunsthaus, das zwischen zwei Ausstellungen in der Galerie zu Gast ist. Sigrist möchte so die Kunstsparte der Performance vorstellen. Am Freitagabend hat er Marion Ritzmann und Silvana Iannatta eingeladen. Vor Publikum erinnerten sie sich an eine Performance, welche beide besucht haben. Welche Details sind noch bekannt? Womit fängt eine Performance an, wie hört sie auf? Solche Fragen stellten sich auch den knapp 20 Besuchern in der Galerie, während sie den Künstlerinnen zuhörten.

Publikum rätselte mit

Nachdem sie 15 Minuten an einem Tisch aufeinander eingesprochen hatten, wechselten sie ins obere Stockwerk und erinnerten sichmitten im Publikum an die ominöse Performance im Kunstmuseum Basel, bei der sich ihnen ein Eisblock am meisten eingeprägt hatte. Über sehr viele Einzelheiten waren sich Ritzmann und Iannatta jedoch überhaupt nicht mehr im Klaren. Schweigend hörte das Publikum nochmals genau hin. Nach dem lückenhaften Erinnerungsprozess enthüllten sie das Resultat der Recherche, welche ans Licht brachte, dass es sich um eine 30-minütige Veranstaltung im Dezember 2002 gehandelt hatte. «Das Gespräch hat genauso vor zwei Monaten stattgefunden und wurde von uns rollenvertauscht über Kopfhörer nachgesprochen», klärte Marion Ritzmann nach der Darbietung die Hintergründe auf. Aus der Aufnahme ihres Dialogs wurde eher zufällig eine Performance über eine Performance, welche wiederum auf Kunst rekurriert hat. Die Künstlerinnen zeigten damit auf, wie verschieden Erinnerungen sind und dass ein Grossteil mit der Zeit vergessen geht. «Once upon a time in Basel» würde die anwesende Kunstwissenschaftlerin Irene Müller die namenlose Performance nennen.

Bote der Urschweiz (Patrick Kenel)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

13.04.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/HDkP8F