Die Prozession mit den Alfred-Schoeck-Werken von der Schoeck-Villa am Gütschweg hinunter ins Dorf bis zur Galerie am Leewasser liess die Passanten in Brunnen staunen. Bild Nadine Annen
Die Prozession mit den Alfred-Schoeck-Werken von der Schoeck-Villa am Gütschweg hinunter ins Dorf bis zur Galerie am Leewasser liess die Passanten in Brunnen staunen. Bild Nadine Annen
Eine Prozession der etwas anderen Art - 1

Kunst & Design

Eine Prozession der etwas anderen Art

Ein sonderbares Schauspiel: Bilder für die Galerie am Leewasser wurden zu Fuss angeliefert.

Da staunten die Passanten in Brunnen gestern nicht schlecht: Fast 20 Leute mit Bildern zogen quer durch das Dorf Brunnen. Dahinter stecken die Leute des Othmar-Schoeck-Festivals. Im Rahmen dieses Festivals, das dem Komponisten Othmar Schoeck gewidmet ist, werden nämlich vom27. August bis am 24. September in der Galerie am Leewasser Bilder seines Vaters, des Malers Alfred Schoeck, ausgestellt. «Wir mussten die Bilder irgendwie aus der Villa Schoeck am Gütschweg hinunter ins Dorf zur Galerie bringen», erklärt Patrick Schoeck, der zusammen mit seiner Frau Salome, der Grossnichte vonOthmar, die Ausstellung kuratiert. Da die Bilder und Rahmen zum Teil über 130 Jahre alt seien, sei deren Transport extrem herausfordernd. Sie ins Auto zu verladen, wäre heikel und aufwendig gewesen, erklärt er.

Genug Leute im Haus

Mit den Darstellern für die Performance – einen der Hauptteile des Festivals – kam deshalb die spontane Idee für den Fusstransport. «Die Leute der Performance-Crew sind letzte Woche eingezogen und arbeiten und wohnen momentan in der Schoeck-Villa. Und wenn wir schon rund 25 Leute im Haus haben, könnten wir die Bilder ja einfach ins Dorf runtertragen», erzählt Patrick Schoeck, wie es zu dieser Aktion kam. «Für die Darsteller, die im Rahmen ihrer Performance ja sowieso das ganze Haus auf den Kopf stellen werden, ist das auch eine tolle Gelegenheit, wenn sie beim ‹Ausräumen› der Villa mit anpacken können», fügt Salome Schoeck hinzu. Für sie selber sei diese «Prozession», wie sie es nennt, das Tüpfelchen auf dem i einer langen Vorbereitungszeit: «Nach monatelanger Kopfarbeit passiert jetzt endlich etwas Sichtbares, und es wird langsam konkret», freut sie sich. Diese Ausstellung liegt ihr besonders am Herzen: «In meinem Beruf räume und ordne ich sonst immer für andere die Archive», erzählt die Literaturwissenschaftlerin. Dass sie sich für einmal in die Aufarbeitung eines Werks aus der eigenen Verwandtschaft so reinknien konnte, mache sie «total happy», strahlt Salome Schoeck.

Bote der Urschweiz (nad)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

18.08.2016

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