Kunst und Klang: Maler August Oeschger, Cellist Pirmin Walthert und Moderatorin Thery Schmid brachten dem Publikum die Werke näher. Bild Tobias von Rickenbach
Kunst und Klang: Maler August Oeschger, Cellist Pirmin Walthert und Moderatorin Thery Schmid brachten dem Publikum die Werke näher. Bild Tobias von Rickenbach

Kunst & Design

«Ist Kunst nichts anderes als Empfindung?»

Am Sonntag fand in der Brunner Galerie am Leewasser eine besondere Veranstaltung statt. Unter dem Motto «Bild und Klang» entführte August Oeschger in seine Bilderwelt.

«Sind Sie aufgeregt? Wir nämlich schon», so richtete sich die ModeratorinThery Schmid an die Anwesenden. Grund für die Worte war die nicht alltägliche Veranstaltung «Bild und Klang». In der Galerie am Leewasser hatten die Kunstinteressierten für einen Nachmittag die Gelegenheit, sich mit den Bildern des anwesenden Künstlers August Oeschger aus Rothenburg zu beschäftigen.

Demokratische Bilder

Begleitet wurde der Maler durch den Cellisten Pirmin Walthert, welcher am Sonntag auch versuchte, ein Bild Oeschgers musikalisch umzusetzen: Die Leute sollten die Augen geschlossen halten und sich vorstellen, welche Farbe Walthert am Cello gerade spielt. Ziel war, ein Dialog über das Werk Oeschgers zu entfachen. Thery Schmid meinte dazu: «Bilder sind etwas Demokratisches, jeder kann etwas dazu sagen.» So entstand ein reger audiovisueller Austausch zwischen Publikum, Walthert und Oeschger, der durch seine langjährige Dozententätigkeit an der Hochschule für Gestaltung und Kunst ein guter Vermittler war. Die Form des Dialogs war fruchtbar, da so auch Seiten des Werkes zutage kamen, die selbst den Künstler überraschten.

Bilder eher abstrakt

Oeschger malt mit Öl und Acryl eher abstrakt. Darum kam auch die Frage auf, wie im Prozess der Entstehung aus einer konkreten Landschaft etwas Abstraktes werde. Oeschger entgegnete, dass nicht die Form des Bildes, also gegenständlich oder abstrakt, entscheidend sei, sondern die Bedeutung, die es transportiere. Schmid warf letztlich die rhetorische Frage auf, ob Kunst nichts anderes als Empfindung sei. Diese Subjektivität bewahrheitete sich in der Folge, als die Anwesenden aufgefordert wurden, je einen Stein unter ihr Lieblingsbild zu legen. Die Steine waren nachher gleichmässig über alle Werke verteilt. So wurde an diesem Nachmittag vieles erleuchtet, und doch blieb einiges im Dunkeln, was auch Oeschgers Werk ausmacht. Ein Widerspruch sicherlich, aber ein anregender.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

17.08.2010

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