Kunst & Design
Königlich beiläufig
Es ist keine 08/15-Kunst, die Tom Heinzer am Samstag in der Galerie am Leewasser präsentierte. Mit seinem «performativenVortrag » hat er die Gäste auf eine Reise zu seiner Einbildungskraft mitgenommen.
«Ich habe eine lebhafte Einbildungskraft, sie ist grösser als das Tatsächliche.» Seine Einbildungskraft ist so stark, er redet sich etwas ein, immer und immer wieder, bis es einen Realitätsgrad erreicht, um damit zu arbeiten. Seine Arbeiten sind denn äusserst vielfältig und materialisieren sich in Skulptur, Installation, Malerei, Grafik, Video und Textarbeit. Beeindruckend sind seine vielen Zeichnungen, es sind inzwischen Tausende, die er in den letzten Jahren auf weissen A4-Blättern angefertigt hat.
Talent ersichtlich
Auf jeder einzelnen Zeichnung sieht man Tom Heinzers künstlerisches Talent. Die Zeichnungen sind sein Arbeitsmaterial, das er stets überarbeitet und weiterentwickelt. Sie sind auch sein Archiv, das er ständig bei sich haben will. Am «performativen Vortrag» des in Brunnen aufgewachsenen Künstlers waren gut zwanzig Personen anwesend. Sie liessen sich begeistern von Heinzers Ausführung zum Thema «Die Grenzen meiner Arbeit sind nahe dran, um was es mir geht.» Er erzählt: «Im besten Moment habe ich eine klare Ahnung, um was es mir geht». Aber: «Die Substanz meiner Arbeit liegt jenseits der Ränder meiner Beschäftigung.»
Tägliche Arbeit
Er arbeite tagtäglich an seinen Sinnen, versuche diese zu präzisieren. Er will auch Beiläufigkeiten mehr Aufmerksamkeit geben, dies macht er beispielsweise in den «Königsgesprächen». Dadurch, dass er sich für private oder berufliche Gespräche als König verkleidet, gibt er dem vielleicht beiläufigen Gespräch mehr Aufmerksamkeit. Diese «Königsgespräche» sind in Form von Videoinstallationen in Brunnen zu sehen, ebenfalls eine grosse Auswahl seiner Zeichnungen sowie seine «Headstones».
Bote der Urschweiz
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