Enorme Spannung zeichnet die Arbeiten von Nole Goméz Suaréz aus: hier «Kaki mit blauem Himmel». Bild Josias Clavadetscher
Enorme Spannung zeichnet die Arbeiten von Nole Goméz Suaréz aus: hier «Kaki mit blauem Himmel». Bild Josias Clavadetscher

Kunst & Design

Kritik am Beispiel von Tomaten

Kunst, die sich in eindrücklichen Beispielen mit der Umwelt und Gesellschaft befasst. In der Galerie am Leewasser stellt ein kritischer Nole Goméz Suaréz aus.

Er steht in farbenfreudiger Kleidung da. Curryfarbene Hosen, grünes Hemd, dunkler Kinnbart, gewinnendes Strahlen: Nole Goméz Suaréz, ein Künstler, der auf starke Farben setzt und als kritischer Betrachter durch die Zeiten geht. In Mantanzas auf Kuba 1969 geboren, nach einem Kunststudium in Havanna und einer Professur in seiner Heimat setzte er zu Reisen an, Kanada, USA, Niederlande, Deutschland und schliesslich die Schweiz. In Basel ist er seit 2002 ansässig, hat seine Weltsicht zum Glück aber beibehalten. Nole war schon zweimal an Gruppenausstellungen in Brunnen zu sehen, jetzt in einer Einzelausstellung. Eine Zwischenschau seiner Arbeit, die seinen Werdegang widerspiegelt, aufmerksam die Welt um ihn herum reflektiert, aber auch einen starken Bezug zu Kuba beibehalten hat. Nole geht subtil auf Entwicklungen ein, die der Natur und seinem Empfinden entgegenlaufen. So zeigt er etwa eine Halde von Tomaten, die weggeschüttet worden sind. Überfluss, Hors-sol-Anbau, Gewässerverschmutzung, Klimaveränderung sind seine Themen. Und oft steckt Hintergründiges in den Bildern, die zum Nachdenken anregen.

Che-Guevara-Cola als Pyramide

In der Technik ist Nole vielseitig versiert und offen. Acryl, Collagen, Installationen oder der besondere Lambda- Druck, in allem ist er sicher. Sein Stil ist realistisch bis hyperrealistisch. Die Farben sind stark, sie springen den Betrachter an und führen ihn auf eine Fährte, um im Gezeigten und der Aussage zu versinken. In einer Installation lässt Nole auch eine Coca-Cola-Flasche am Boden liegen und zeigt daneben eine Pyramide von Che-Guevara-Cola, an deren Spitze eine verfremdete Kuba-Nationalflagge hängt. Nole verrät seine ambivalente Wahrnehmung von Kuba. Er nennt es ein «politisch anspruchsvolles System », setzt zu gesellschaftlicher Kritik an und zeigt gleichzeitig, dass er sein Land liebt.

Ausstellung
«Ayer, hoy y manana»
(Gestern, heuteund morgen)

Galerie am Leewasser
Brunnen
bis 17.Oktober 2015

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Samstag
14.00 bis 22.00 Uhr
Sonntag
14.00 bis 18.00 Uhr

Bote der Urschweiz (Josias Clavadetscher)

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

15.09.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/prwunr