Blick vom Mühlegebäude (Halle 37) aufs ehemalige Zementfabrikareal: Zu sehen ist jener Bereich von «Nova Brunnen», der als Erstes realisiert wird und voraussichtlich bis im Herbst für die Zwischennutzung zur Verfügung steht.
Blick vom Mühlegebäude (Halle 37) aufs ehemalige Zementfabrikareal: Zu sehen ist jener Bereich von «Nova Brunnen», der als Erstes realisiert wird und voraussichtlich bis im Herbst für die Zwischennutzung zur Verfügung steht.
nachgefragt. (sc) Mischa Camenzind und Fränzi Amstad: Statt über ein fehlendes Kunstmuseum zu jammern, machen sie selber eine riesige Kunstausstellung in einer immens grossen Halle. Bilder Silvia Camenzind
nachgefragt. (sc) Mischa Camenzind und Fränzi Amstad: Statt über ein fehlendes Kunstmuseum zu jammern, machen sie selber eine riesige Kunstausstellung in einer immens grossen Halle. Bilder Silvia Camenzind

Kunst & Design

Kunst zieht in Zementfabrik

Auf dem Areal der ehemaligen Zementfabrik in Brunnen tut sich etwas. Im Mühlegebäude findet im September eine grosse Kunstausstellung statt. «Die Fabrik ruft» heisst ein Zwischennutzungskonzept für das Areal der ehemaligen Zementfabrik in Brunnen. Franziska Amstad und Mischa Camenzind haben eine Halle gemietet – nun wollen sie darin Kunst zeigen – überraschend anders.

Die Idee geht zurück auf den ehemaligen Kurator der Leewasser- Galerie, Fredy Wyrsch, der Ende letzten Jahres überraschend verstarb. Er hatte zusammen mit Roli Arioli eine Idee für einen Kulturraum im Füllturm auf dem Areal der ehemaligen Zementfabrik. «Er mischt noch immer mit», sagt der Künstler Mischa Camenzind, der zusammen mit Wyrschs Nachfolgerin Fränzi Amstad die Idee einer Kunstausstellung in einer alten Fabrikhalle weiterverfolgt. «Wir wollen Kunst zeigen» Inzwischen nimmt das Projekt Formen an. Mischa Camenzind und Fränzi Amstad haben von der Schwyzer Kantonalbank die Halle 37, das ehemalige Mühlegebäude, auf dem Areal vom künftigen «Nova Brunnen» für zwei Monate gemietet. Es ging ein Aufruf an Kunstschaffende, für den Ort einWerk zu schaffen. «Die Arbeit muss gut sein. Es geht nicht darum, einfach ein Bild aufzuhängen», erklärt Mischa Camenzind. Er ist Künstler, nicht Kurator und packt die Aufgabe, in die er reingerutscht ist, ideell an. «Wir haben eine Halle, und wir wollen Kunst zeigen», sagt Mischa Camenzind, dies mit professionellem Ansatz, und dennoch werde es keine perfekteAusstellung. «Ich mag keinen Perfektionismus und bin relativ gut im Improvisieren.» Zwei temporäre Fabrikbesitzer Das sind ideale Voraussetzungen, denn die Halle ist immens gross. Sie ist das, wonach Künstler suchen, ausrangiert, mit gewaltigen Wandflächen und offenen Geschossen. Da ist vieles möglich, und genau dies macht es für die zwei temporären Fabrikbesitzer auch so spannend, denn der gewaltige Raum ist eine Herausforderung, die man nicht mit einem fixfertigen Konzept inAngriff nehmen kann. «Es wird entstehen», sagt Mischa Camenzind. «Es kann eine Erfahrung sein», ergänzt Fränzi Amstad. Für beide ist es eine Improvisation und eine Gemeinschaftssache, die Möglichkeit zu scheitern inklusive. Gut vernetzter Künstler Doch dagegen spricht das Echo der Künstler am Projekt. Mischa Camenzind ist in jungen Künstlerkreisen gut vernetzt, hat Leute aus der Region, aus Luzern und Zürich, die ihr Interesse zum Mitmachen angemeldet haben. Sie werden den Raum auf ihre Art bespielen, sei es mit Malerei,Videokunst, Installationen oder Performance. Es hat national bekannte Künstler dabei, und Fränzi Amstad erklärt: «Man muss nicht nach Zürich, Wien oder New York.» Die Ausstellung wird im September an zwei Wochenenden stattfinden. Wer weiss, vielleicht sind die beidenVorreiter für etwasWegweisendes für «Nova Brunnen».

Die Fabrik fotografiert

Die Brunner Fotografin Janine Schranz hat die Fabrikhalle in Schwarz-Weiss fotografiert. Diese Bilder werden im September in der Galerie Leewasser ausgestellt. Sie sind Bindeglied zwischen Dorf und stillgelegtem Fabrikareal und sollen dem Betrachter aufzeigen, dass sich in Brunnen im Moment viel verändert und ein neuer Dorfteil entsteht. «Wir wollen zeigen, da passiert etwas», erklärt Fränzi Amstad.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Kunst & Design

Publiziert am

18.07.2012

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