Lucienne Fontannaz und Norbert Mettler beim Auftakt zum Residenzstipendium in der Galerie am Leewasser. Bild Patrick Kenel
Lucienne Fontannaz und Norbert Mettler beim Auftakt zum Residenzstipendium in der Galerie am Leewasser. Bild Patrick Kenel

Kunst & Design

Landschaften aus Tinte und Acryl

Lucienne Fontannaz-Howard stammt aus Bex und lebt seit 40 Jahren in Australien. Vier Wochen lang wird Brunnen ihre Residenz sein.

«Blauer Himmel, blaues Wasser: Das ist für mich Brunnen.» Mit eigenen Augen hat die Malerin aus Sydney diesen Ort zuvor noch nie gesehen. Folglich liess sie sich durch blaugeprägte Postkartenmotive inspirieren, nachdem sie den Zuschlag für ein Residenzstipendium in Brunnen erhalten hat. Nun brachte sie 50 kleine Werke aus Übersee mit. Als einziges reales Landschaftselement sind darauf oft die beiden Mythen erkennbar.

Platz für Auslandschweizer

«2007 stellte man fest, dass es keinen Platz für im Ausland wohnhafte Schweizer Künstler gibt, um in ihrem Herkunftsland auszustellen», schildert Norbert Mettler, Vizepräsident der Stiftung Auslandschweizerplatz. «Nun gibt es ein solches Atelier gleich neben diesem seit 25 Jahren bestehenden Ankerplatz für Auslandschweizer.» Möglich wurde dies durch eine Kooperation mit der Galerie am Leewasser, bei welcher im letzten Sommer bereits eine in Senegal lebende Schwyzerin zu Gast war.

«Wie die Aboriginesfrauen»

Unter rund 20 Bewerbungen von Auslandschweizern wurde Lucienne Fontannaz ausgewählt. «Wie die Aborigenesfrauen, mit denen sie einst gearbeitet hat, hat sie sich mit ihren Wurzeln, die in den Schweizer Alpen liegen, befasst und ihren eigenen Kunststil gefunden», meinte Galeristin Franziska Amstad, welche sich bei der Vernissage am Samstag von Fontannaz‘ Schaffen beeindruckt zeigte. Die Australienschweizerin fügt Tinte und Acryl auf Holz oder Leinwand zusammen. «Ich weiss anfangs nie, wie das Bild rauskommt», erklärte die Künstlerin zu ihrer Maltechnik.

Mehrere ähnlich mystische Landschaftsbilder wie die bereits produzierten werden in den kommenden vier Wochen folgen, wenn sie in den Bergen und am See Skizzen anfertigen wird. Neben einer Werkschau vom 6. bis 13. August wird Fontannaz in der Galerie auch ein Referat halten.

Bote der Urschweiz (Patrick Kenel)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

18.07.2016

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www.schwyzkultur.ch/g8MVrF