Sammelausstellung mit neun jungen Künstlern: eine breite Palette von Stil, Technik und Aussage. Bild Josias Clavadetscher
Sammelausstellung mit neun jungen Künstlern: eine breite Palette von Stil, Technik und Aussage. Bild Josias Clavadetscher

Kunst & Design

Neun junge Künstler zeigen ihre Arbeit

Der Name dieser Sammelausstellung «Make- Make» ist Programm: Die Galerie am Leewasser zeigt, was und wer junge Kunst macht.

Jedes Jahr, vielleicht später sogar zweimal pro Jahr, will die Galerie mitten in Brunnen jungen oder neu gestarteten Künstlern die Gelegenheit geben, ihre Arbeiten zeigen zu können. Dies ist das Kredo von Kuratorin Catherine Amstad, die sich engagiert und aufwendig um die Kontakte zur jungen Kunst kümmert. Vor einem Jahr wurde der Anfang mit dieser Förderidee gemacht, jetzt folgte die Wiederholung, und künftig soll dies fix im Jahresprogramm stehen.

Zwei Schwyzer dabei

Die Präsentation wird dieses Mal von neun Ausstellern bestritten. Logisch und zugleich faszinierend ist damit die Vielfalt der Ausdrucksformen und Techniken, der Kreativität und der Umsetzung. Aus dem Kanton Schwyz sind zwei Namen vertreten: Gabriel Frei aus Gersau und Andrea Kuster aus der March. Autodidakt Frei zeigt grossformatige, farbkräftige Bilder, die Gassenszenen einfangen, in denen fast mystisch Tiere auftauchen. Kuster hat sich mit dem Nachlass ihrer Grossmutter Rosa Schuler aus dem Wägital befasst, die offenbar riesige Nachlassenschaft dieser Sammlerin visuell eingefangen, um sie zu projizieren, in einem Katalog zu reproduzieren und so zu bewältigen. Das wird wie ein Spaziergang über den Flohmarkt, das Konzept löst ein massives «FrüenerGfühl» aus.

Verblüffendes

Fast alle der anderen Ausstellenden sind Abgänger von Design-, Grafik- und Kunsthochschulen, vor allem in Zürich und Luzern. Verblüffend ist so die neue Art Uhren von Stephan Wespi, der damit den Zeitbegriff sozusagen seziert und optisch umsetzt. Wuchtig sind die Fotoporträts von Timur Geyran, der aus dem Dunkel spannende Gesichter auftauchen lässt, in einer gerade barocken Tradition. Madleina Zweidler befasst sich ebenfalls mit Fotografie, setzt diese aber in Reliefs um und fügt so eine dritte Dimenson dazu. Eine optische Wirkung, die neugierig macht und dazu verführt, hinter die Fotos schauen zu wollen. Mit Kupferplatten arbeitet Anna Cristina Spirig, mit denen sie aber Gipsabdrucke und nicht Radierungen erstellt.

DramatischerZyklus

Einen ganzen Zyklus zeigt Tyrone Richards, der die Dramatik von Fukushima einfängt. Seine Bilder bestehen nur aus Punkten. Die Arbeiten haben aufgrund dieser Rastertechnik etwas Journalistisches, Ereignisbezogenes und lassen so die Aktualität einfrieren. Designer Marcel Isenschmid verblüfft mit einem Beleuchtungskonzept, das die Lampen wie wattige Wolken im Raum schweben lässt. Und Markus Rossé hat es mit einem Game am Bildschirm gezielt auf den Spieltrieb der Besucher abgesehen. Keiner kann dem Joystick widerstehen.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

01.12.2014

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www.schwyzkultur.ch/rTwZH4