Selbst ein solch riesiges Werk wie die «Apokalypsis» wirkt in der Halle nicht mehr riesig.
Selbst ein solch riesiges Werk wie die «Apokalypsis» wirkt in der Halle nicht mehr riesig.
Die junge Schwyzerin Adriana Hartmann erreichte mit ihren Tierbildern ein grosses Publikum.
Die junge Schwyzerin Adriana Hartmann erreichte mit ihren Tierbildern ein grosses Publikum.
Der Künstler Urs Bürgler, Illgau, (Zweiter von rechts) erzählt vom Schaffen an seinen Torsos. Bilder Silvia Camenzind
Der Künstler Urs Bürgler, Illgau, (Zweiter von rechts) erzählt vom Schaffen an seinen Torsos. Bilder Silvia Camenzind

Kunst & Design

Plattform für Schwyzer Kunst eröffnet

Seit Samstag können in der Zementfabrik in Brunnen Kunstwerke besichtigt und gekauft werden, alles Werke von Schwyzer Künstlern. Der Ansturm an der Vernissage war gross.

37 Schwyzer Künstler stellen in der Zementfabrik in Brunnen aus. Der Ausstellungsort tut den Werken gut und gefällt dem Publikum, das treppauf und treppab auf Entdeckungsreise gehen kann. Auch wenn für die Ausstellungsmacher die Einteilung nicht einfach war und Detta Kälin, Präsidentin der Künstlervereinigung des Kantons Schwyz, von einem Platzproblem spricht, fürs Publikum ist dies dank der Ausmasse der Halle selbst im Gedränge der Vernissage nicht spürbar. Im Gegenteil: Die Ausstellung gewinnt durch das Provisorische und Urbane der Halle, die grauen Betonwände geben den Werken Raum, die Farben wirken. Hier nimmt man die Vielfältigkeit der Schwyzer Kunstschaffenden als grosses Plus wahr.

Wie in einer Kathedrale

Auffallend ist Konrad Reichmuths sieben Meter breite und vier Meter hohe «Apokalypsis, ein grösseres Format konnte er in seinem Atelier nicht verwirklichen. Das Bild hat er gerollt in die Halle transportiert, dann aufgezogen und mit einem Kraftakt mit Helfern montiert. Nun hängt es an der hohen Hallenwand. Von der Ferne wirkt es wie ein Gemälde in einer Kathedrale. Wer es genauer betrachtet, findet im Endzeitwerk enorm viele Details. Auf der dem Bild gegenüberliegenden Galerie kann man sich hinsetzen und mit dem Feldstecher darin eintauchen. Und es gibt noch mehr zum Staunen: War das gerade eine Friedenstaube, die über das Bild schwebte? Tatsächlich: Eine Lichtanimation macht es möglich.

Tierbilder nicht als Idyll

Gleich daneben zeigt Adriana Hartmann aus Schwyz ihre Tierbilder, nicht als Bauernhofidyll, sondern unruhig, mit eigenwilligem Bildschnitt. Sie ist eine von fünf jungen Künstlerinnen, die mit der Künstlervereinigung ausstellen dürfen. Für die Schwyzerin ist genau das etwas Spezielles. Zudem sagt sie: «Die Lokalität ist cool.»

Ausstellen braucht Mut

Das sind nur zwei der Schwyzer Künstler, die ihren eigenen Stil öffentlich machen. In der Eröffnungsrede sprach Detta Kälin genau von dieser Mutfrage. «Es ist immer etwas Eigenes, das man öffentlich präsentiert.» Sie sei überzeugt, dass Kunst aus dem Atelier hinaus müsse, denn sie sei nur komplett, wenn sie einen Betrachter finde. Nun hat das Publikum die Möglichkeit, sich in den Bildern und Skulpturen wiederzufinden. Und lässt ein Werk nicht mehr los, so kann man es auch kaufen. Kunstinteressierten sei der Besuch empfohlen. Denn Kunst Schwyz ist, wie Detta Kälin meinte, «die wichtigste Plattform der Gegenwartskunst im Kanton Schwyz».

Die Ausstellung in der alten Zementfabrik, Areal Nova Brunnen, läuft bis zum 28. September, jeweils Mittwoch bis Freitag, 15.00 bis 20.00 Uhr, und Samstag und Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

19.09.2014

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