Collage aus Seidenpapier: Dieses Bild gefällt der Stanser Künstlerin Theresa Galli-Rupp am besten, weil es ihrem Wesen entspricht. Bild Nadja Tratschin
Collage aus Seidenpapier: Dieses Bild gefällt der Stanser Künstlerin Theresa Galli-Rupp am besten, weil es ihrem Wesen entspricht. Bild Nadja Tratschin

Kunst & Design

Seelenspuren auf Collagen

Die Aeskulap-Klinik lässt die Tradition, Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten, seit einem Jahr wieder aufleben. Theresa Galli-Rupp, die in Stans lebende und arbeitende Künstlerin, präsentiert in Brunnen bis Mitte November ihre neusten, eigens für die Klinik erarbeiteten Werke.

Die Künstlerin eröffnete die Ausstellung am Donnerstagabend zusammen mit Schwester Madlene Jhly-Rupp, welche als Pianistin die Vernissage mit dem Trio Animare musikalisch begleitete. Dass in Theresa Galli-Rupps Vernissage auch Musik wirkt und ihre Spuren hinterlässt, war für die Künstlerin sehr wichtig. Denn bevor sie zur Kunst kam, war sie eine leidenschaftliche und professionelle Geigerin. Die Töne der Geige verstummten seit dem Tod ihrer Tochter, die als junges Mädchen gestorben ist. Theresa Galli-Rupp konnte nicht mehr spielen. Im künstlerischen Schaffen hat sie einen Weg gefunden, ihre Trauer zu verarbeiten. In den kommenden Jahren liess sie sich zur Kunst- und Gestaltungstherapeutin weiterbilden und arbeitet seit vielen Jahren auf diesem Beruf. Indem sie künstlerisch wirkt, schöpft und bildet sie Ressourcen.

Künstlerische Tätigkeit als Ausgleich

Das aktiv, künstlerisch Tätigsein ist für Galli-Rupp ein Ausgleich zu ihrer täglichen therapeutischen Arbeit mit Menschen. Für die Ausstellung in der Aeskulap- Klinik hat sie 42 Werke kreiert. Alle sind innerhalb eines Jahres entstanden. Sie musste sich dabei zwar an kein Thema halten, wollte aber, dass alle Bilder von nur einer Technik geprägt sind. Darum sind alle Kunstwerke Collagen aus Seidenpapier und anderen Papiersorten. Wer genau hinblickt, entdeckt in den Bildern Zeitungsschnipsel oder Fetzen aus einem Kunstkatalog. Planlos, wie eine Fahrt ins Blaue, beginnt sie Bild für Bild. Je nach Stimmung oder Intuition entsteht während dem Arbeiten etwas anderes.

Von klein zu gross

Obschon sie bewusst keine Menschen, Tiere oder Gegenstände darstellen will, kann man Figuren, Gesichter und kubische Formen erkennen. In einigen Bildern ist sogar ein Engel erkennbar. Manchmal einer in voller Gestalt, manchmal nur ein Flügel oder ein Engelslächeln. Normalerweise sind ihre Bilder nicht grösser als ein Quadrat von 25 x 25 cm. «Weil ich die grosszügigen Räume der Aeskulap-Klinik füllen und mit meinen kleinen Bildern nicht darin untergehen wollte, begann ich, grossflächiger zu malen», erklärte Galli-Rupp. «Am Anfang hatte ich damit Mühe, jetzt aber macht es mir Spass», sagte sie weiter.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Kunst & Design

Publiziert am

04.09.2010

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