Adrian Künzi lässt sich vom Moment und der Umgebung inspirieren: Seine Ketten aus Holzringen wachsen über das Ufer in den See.
Adrian Künzi lässt sich vom Moment und der Umgebung inspirieren: Seine Ketten aus Holzringen wachsen über das Ufer in den See.

Kunst & Design

Skulpturenwochen wieder ein Erfolg

Gestern Sonntag ging die Skulpturenwoche in Brunnen zu Ende. DieVeranstalter und Kunstschaffenden blicken auf eine intensive und bereichernde Woche zurück.

Während einer Woche haben acht Künstlerinnen und Künstler am Bellevuequai in Brunnen ihre Ideen zum Thema Usprung mit verschiedensten Werkstoffen umgesetzt. Bei herrlichem Wetter haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit intensiv genutzt, um die Entstehung der Werke mitzuverfolgen und mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen. Verena Tonazzi-Dettling von Kultur Brunnen, die für die Skulpturenwoche verantwortlich zeichnet, zieht denn auch eine durchwegs positive Bilanz. Das Konzept mit acht Kunstschaffenden und einer guten Mischung verschiedenster Werkstoffe habe sich einmal mehr bewährt. Es sei dieses Jahr eine besonders angenehme und gut gelaunte Gruppe von Künstlern gewesen, die ohne negative Allüren intensiv gearbeitet und sich sehr dankbar gezeigt habe. Auch mit der Besucherzahl ist man sehr zufrieden. «Es hatte immer interessierte Leute, die zum Teil von weit hergekommen sind. Die Künstler kamen manchmal kaum zum Arbeiten», so Tonazzi.

Positives Publikumsecho

Das Echo des Publikums sei sehr positiv gewesen, es wurden auch Objekte verkauft. Mit dem Standort am Bellevuequai ist man zwar zufrieden, wird die Lage bei der nächsten Durchführung 2013 aber neu beurteilen müssen, falls bis dahin die Umbauarbeiten am Hotel Bellevue gestartet sind. Als neuer Standort ist der Auslandschweizerplatz im Gespräch.

Inspirierende Woche

Spricht man mit den Künstlerinnen und Künstlern, bestätigt sich der positive Eindruck. Gelobt werden unisono die hervorragenden Bedingungen: die professionelle Organisation und Betreuung, die hervorragende Zusammenarbeit mit der Galerie am Lehwasser, die inspirierende Umgebung und der intensive Austausch mit dem Publikum und innerhalb der Gruppe. Achim Schroeteler, der ein knallrotes, skelettartiges, abstraktes Objekt mit demTitel «Kuh träumt von Hörnern» geschaffen hat, schätzt die konzeptionelle Vielfalt und findet die unterschiedlichen Reaktionen auf seinWerk extrem spannend. Aufgrund einiger sehr intensiver und guter Gespräche mit beispielsweiseTierärzten, Quantenphysikern und anderen Künstlern ist er von seinem ursprünglichen Plan abgewichen und überzog sein Objekt nicht mit Folien, um die Transparenz nicht zu zerstören.

Intensiv und ungewohnt

Auch die einheimische Künstlerin Veronika Suter schätzte den intensiven Kontakt mit dem Publikum, fand die vielen Gespräche zuweilen aber auch ungewohnt und anstrengend. Das Interesse am Werkstoff Glas sei extrem gross gewesen, und die Reaktionen auf ihre transparente Gletscherskulptur und die gegossene Glas-Venus seien überraschend positiv gewesen. «Nach dieser anstrengenden und anregenden Woche bin ich zufrieden und etwas geschafft.» Auch Barbara Bösch ist zufrieden mit ihrem Resultat. «Es ist so, wie ich es mir vorgestellt habe.» Bis zum Schluss schleift und feilt sie konzentriert an ihrem aus Stein gehauenen Relief und bringt so das Material mit dynamischen Formen zum Leben. «Wir wurden hier wie Könige behandelt. Wir waren eine super Gruppe, und das OK hat sich irrsinnig um uns gekümmert.» Auch für sie steht der Austausch mit dem Publikum im Vordergrund. «Die Leute waren sehr offen, aber trotzdem angenehm zurückhaltend.»

Inspiration vor Ort

Zufrieden mit seiner figürlichen Skulptur aus Kalkstein zeigt sich schliesslich auch Samuel Schaerer. Er habe allerdings einige Krisen durchgestanden. Durch die vielen Meinungen und Feedbacks habe er sein Werk ständig hinterfragt und neue Ideen bekommen. – Der Künstler und Lehrer für Gestaltung, Adrian Künzi, kam ohne konkreten Plan nach Brunnen und liess sich von der Umgebung und vom Moment inspirieren. Entstanden ist eine spannende Installation aus Holzringen, die Künzi über die Uferböschung in den See hinaus Richtung Rütli, dem Ursprung der Schweiz, entgegenwachsen lässt.

Die am Bellevuequai entstandenen Skulpturen können noch bis am 4. September im Rosengarten des Hotels Waldstätterhof betrachtet werden, ebenso die dazugehörige Ausstellung in der Galerie am Leewasser.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

22.08.2011

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