«Alles ist eine riesige Walze: Geld, Business, Erfolg, Kunst…»: Mischa Camenzind erklärt dem Publikum sein in Entstehung begriffenes grossformatiges Bild, das er während der Ausstellung fertigstellt. Bild Désirée Schibig
«Alles ist eine riesige Walze: Geld, Business, Erfolg, Kunst…»: Mischa Camenzind erklärt dem Publikum sein in Entstehung begriffenes grossformatiges Bild, das er während der Ausstellung fertigstellt. Bild Désirée Schibig

Kunst & Design

Stadtgespräche von und mit dem Künstler

«Denkkratzer und Wolkenträume » heisst die Ausstellung in der Galerie am Leewasser. Mischa Camenzind teilte mit dem interessierten Publikum seine Gedanken zu den in New York entstandenen Werken. Eine vielseitige und engagierte Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist.

Vor zwei Wochen war Vernissage, am Samstagabend nun führte Mischa Camenzind durch die Ausstellung, las Kolumnen vor und erklärte seine Kunst. Die Veranstaltung bot einen idealen Rahmen, um sich vertieft mit den Werken des Gersauers zu befassen, um zu verstehen, was sich der Künstler bei seiner Arbeit gedacht hat, um zu erfassen, um was es ihm dabei geht. Praktisch alle ausgestellten Collagen, Installationen, Fotografien und Bilder sind während Camenzinds viermonatigem Atelieraufenthalt Anfang dieses Jahres in New York entstanden – ein Stipendium der Zentralschweizer Kantone. Mit dieser Ausstellung will sich Camenzind als Subventionsempfänger auch bei der Öffentlichkeit bedanken und etwas zurückgeben. Der Aufenthalt in New York war für ihn eine super Möglichkeit, sich auf den Grund zu besinnen, zu hinterfragen, neue Wege zu prüfen und zu experimentieren. Dass er sich in New York wie zu Hause gefühlt hat, spürt man in seinen Werken und auch in den Kolumnen, die er für den «Boten» geschrieben hat und von denen er am Samstag einige vortrug.

Ateliertisch als Tor zur Welt

«Das Spezielle an New York ist, dass alles voller Geschichte und lebendig ist. Das macht es aus. In NewYork findet man die ganze Welt, so facettenreich.» Für einen so vielseitigen und engagierten Künstler wie Camenzind ist der Big Apple deshalb das ideale Tummelfeld, um sich visuell und gedanklich kritisch mit den Themen unserer Zeit auseinanderzusetzen oder auch die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Schweiz aus der Ferne zu reflektieren. In seiner Arbeit sind Widersprüchlichkeit und Überforderung die Hauptthemen. Sein Ateliertisch im New Yorker Appartement war für ihn während vier Monaten dasTor zur Welt, da hat er viel gearbeitet und reflektiert, hat er Kunst und Leben als Einheit gestaltet. So ist auch des Künstlers Ateliertisch als Installation gleich Teil der Ausstellung geworden. Was an Mischas Kunst besonders gefällt: Sie bleibt dem Betrachter nicht fremd, verharrt nicht aufintellektuellem Niveau, sondern präsentiert sich vielseitig verspielt, sinnlich fass- und spürbar.

Die Ausstellung in der Galerie am Leewasser
dauert noch bis zum 15. Juli.

www.galerie-am-leewasser.ch



Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

25.06.2012

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