Ugo Rondinone gehört zu den ganz Grossen. Bild pd
Ugo Rondinone gehört zu den ganz Grossen. Bild pd

Kunst & Design

Ugo Rondinone stellt in Paris aus

Der in Brunnen aufgewachsene Ugo Rondinone eilt von Erfolg zu Erfolg. Derzeit stellt er im Zentrum für Gegenwartskunst in Paris aus.

Ugo Rondinone ist ein Superstar. Der Bürger von Ingenbohl gehört zu den ganz Grossen in der Welt der Kunst. Sein neuester Coup: seine Ausstellung in Paris, im Palais de Tokyo. Sie ist einem Freund gewidmet, dem amerikanischen Gegenwartskünstler John Giorno. Der 79-Jährige aus New York ist Performancekünstler und hat Tausende Gedichte geschrieben, als Undergroundpoet der wilden 1960er-Jahre in New York – damals lebte er unter anderen mit Andy Warhol zusammen – bis in die Gegenwart.

Beitrag in der «Tagesschau»

Rondinone inszeniert Giornos Gedichte raumfüllend auf Wänden und Bildschirmen. «Mein grosses Interesse ist, dass eine neue Generation sich wieder dem Gedicht zuwendet. Es wurde in den letzten 30 Jahren sehr viel Geld in die visuelle Kunst investiert, und man hat das Gedicht mehr und mehr marginalisiert», sagte der Künstler der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens am Sonntagabend.

Mega-Ausstellungen

Die Pariser Ausstellung im Zentrum für Gegenwartskunst wurde am 21. Oktober eröffnet und dauert bis zum 10. Januar 2016. Es ist nicht das erste Mal, dass Rondinone in der Hauptstadt Frankreichs ausstellt. Im Herbst 2007 zeigte er als Gastkünstler-Kurator am gleichen Ort unter dem Titel «the third mind» eine Gruppenausstellung mit grösseren Werkgruppen von Kunstschaffenden. Vor zwei Jahren war er auf dem Rockefeller Plaza mitten in New York mit seinen monumentalen, tonnenschweren Steinskulpturen präsent. Die Liste seiner Ausstellungen ist beeindruckend: Neben grossen Kunstmuseen in der Schweiz stellte er 2007 am Biennale in Venedig aus, 1996 am Biennale in São Paulo, dann im Centre Pompidou in Paris, in der Kunsthalle Wien, weiter in Sydney, Hannover, London und natürlich NewYork. Seine Werke finden sich auch in zahlreichen Museen und Kunstsammlungen weltweit. Das deutsche Kunstmagazin «Art» beschrieb ihn als «Chamäleon, das sich hinter seiner künstlerischen Arbeit wegduckt ». Er sei «ein im Dunkeln verharrender Dandy und eleganter Einzelgänger, der mit Malerei, Installation oderMedienkunst Baustellen der Wahrnehmung » öffne: museale Räume, durch welche «die Melancholie der ausklingenden Moderne weht».

In Brunnen aufgewachsen

1964 in Schwyz geboren und in Brunnen aufgewachsen – wo seine Eltern heute noch wohnen –, besuchte er das Lehrerseminar in Rickenbach. Von 1986 bis 1990 studierte er an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 1990 lebt er in Zürich, und seit er 1998 ein Künstleratelier in New York zugesprochen erhielt, auch da selbst. Rondinone arbeitet als Konzept-, Medien- und Installationskünstler, mit grossformatigen Holzschnitten, abstrakter Malerei, Skulptur, Fotografie, Videos und Comics. Er trat auch schon als Kurator von Ausstellungen in Erscheinung.

Bote der Urschweiz (Franz Steinegger)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

27.10.2015

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