Arbeitet am liebsten grossformatig: Der Künstler Sven Egert, der zurzeit in der Galerie am Leewasser in Brunnen ausstellt. Bild Désirée Schibig
Arbeitet am liebsten grossformatig: Der Künstler Sven Egert, der zurzeit in der Galerie am Leewasser in Brunnen ausstellt. Bild Désirée Schibig

Kunst & Design

Von der Strasse bis in die Galerie

Spritzpistole, Schablone, Klebeband und Schere sind seine Werkzeuge, abstrakte Bilder sein Thema. Sven Egerts Bilder sind bis am 20. Oktober in der Galerie am Leewasser ausgestellt.

Wer sich einlässt auf Sven Egerts abstrakte Bilder, taucht in mehrere übereinandergelagerte Farbschichten ein. Die Raster und Linien wirken nur auf den ersten Blick hektisch. Durch die sparsam eingesetzten Farbtöne und den Mut zu offenen Stellen erscheinen sie ruhig und intensiv. In der hellen und modernen Galerie am Leewasser kommen die Bilder perfekt zur Geltung und lassen sich in Ruhe betrachten.

Graffiti-Technik angeeignet

An der Vernissage am Donnerstagabend stellte Kurator Fredy Wyrsch den Künstler vor. Sven Egert wurde 1980 in Chur geboren. Auf seinen nächtlichen Streifzügen hat er sich die Graffiti-Technik autodidaktisch angeeignet. 2004/2005 absolvierte er den Vorkurs der Kunstschule Liechtenstein. Darauf folgten erste Einzelausstellungen im In- und Ausland. Heute lebt und arbeitet er in Luzern und Italien. Wyrsch lernte den Künstler an einer Ausstellung in Luzern kennen, wo er ihn ein paar Wochen später in seinem Atelier besuchte.

Sauber konstruierte Bilder

In seiner Malerei entwickelte Egert mit der Zeit immer reduziertere Bildformen. Die Farbe wird meist mit Acryl und Tusche mittels Schablonen auf die Leinwand gespritzt. In seinen neueren Werken hat er die Bildformen noch mehr reduziert, die Technik der Überlagerungen jedoch beibehalten. Der Umgang damit ist subtiler geworden, die Bilder sind äusserst konsequent und sauber konstruiert. In mehreren Schichten überlagern sich unregelmässige Formen. Gesichter und Formen treten in den Hintergrund und sind nur angedeutet. Dadurch entsteht ein reizvoller Mix, ein ständiger Prozess vonAuflösung und Auslöschung. Mit der Schablonentechnik baut Egert gekonnt Flächen auf, Schicht um Schicht, und lässt sie wieder verschwinden. Dadurch erhalten die Bilder viel Tiefe, und es entstehen reizvolle Perspektiven. Der Betrachter blickt von der obersten bis zur ersten Schicht des Bildgrundes, und die zeitlichen Zwischenräume werden so klar ersichtlich. Egerts Bilder haben keine Titel, der Betrachter soll selber sehen und interpretieren. «Denn Kunst sagt das, was man nicht in Worte fassen kann.»

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

17.09.2011

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