Mischa Camenzind (links) und Matthias Gubler liessen einen «Boten» mit Lücken drucken. Bild Orlanda Senn
Mischa Camenzind (links) und Matthias Gubler liessen einen «Boten» mit Lücken drucken. Bild Orlanda Senn

Kunst & Design

Wenn das «A» im «Boten» streikt

Die Ausstellung «Der Aufstand der Dinge» eröffnete am Samstag in der Galerie am Leewasser.

Wie gross ist der Stellenwert eines einzelnen Buchstabens? «Es gibt erstaunlich viele ‹A› im Text», erzählt der gelernte Typograf Matthias Gubler (Schwyz), der zusammen mit Mischa Camenzind (Gersau) einen «Boten» ohne jedes «A» drucken liess. Das «A» streikte am Drucktag und wurde am Samstag in der Galerie wieder gefunden. Manche Worte sind trotzdem gut lesbar, andere werden schwierig.

Dinge umdeuten

Mischa Camenzind stellte nicht nur aus, er kuratierte auch die Gruppenausstellung. Die 16 Künstlerinnen und Künstler hatten die Aufgabe, Alltagsgegenständen eine neue Bedeutung zu geben. Auch regionale Künstler In seiner DVD-Installation «you lucky thing» nimmt Erhard Sigrist (Arth) das Thema auf, wie uns all die kaufbaren Dinge vermeintlich glücklicher machen, wies uns auch die Werbung weismacht. Beni Annen, gelernter Schreiner und Holzbildhauer aus Schwyz, beeindruckt unter anderem mit den echt wirkenden, aber wild zusammengewürfelten Körperteilen aus Wachs. Die Werke der Urnerin Esther Kempf zeigen natürliche Originale und menschgemachte Kopien und befassen sich mit der Frage, ob das Original immer erkennbar und wichtiger bleibt. «Vom Schatten, der die Stufe fegt» zeugt die mit Aluminium übergossene Treppe von Simon Ledergerber (Seelisberg). «Der Schatten geht mit dem Objekt nicht mit», erklärt der Künstler und machte die Erfahrung, dass hier nicht nur sein Geist und seine Hände formgebend sind, sondern dass die räumlichen Bedingungen stark mitformen.

Zuschauer waren begeistert

Die Vernissage von Samstagabend begeisterte zahlreiche Kunstinteressierte. Sie bleibt bis zum 26. April geöffnet. Während dieser Zeit, am Sonntag, 13. April, um 11.00 Uhr, findet in der Galerie am Leewasser das 1. Schwyzer Kulturgespräch, Thema «Wer liest noch Bücher?», statt.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Kunst & Design

Publiziert am

24.03.2014

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