Autorin Renata Sigrist hat über Jahrzehnte das Dorfleben beobachtet und nun ihre Erinnerungen veröffentlicht. Bild: PD
Autorin Renata Sigrist hat über Jahrzehnte das Dorfleben beobachtet und nun ihre Erinnerungen veröffentlicht. Bild: PD

Literatur

Amüsante Brunner Dorfgeschichten als ein Zeitdokument

Renata und Silvia Sigrist haben ein Buch über Brunner Dorforiginale, Episoden und Erlebnisse aus früheren Jahrzehnten veröffentlicht.

Renata Sigrist ist im einstigen Hotel Rigi an der Gersauerstrasse aufgewachsen und war während vielen Jahren auf dem Tourismusbüro Brunnen tätig. Das waren ideale Standorte mitten im Dorfleben und beste Voraussetzungen, um das einheimische und touristische Geschehen zu beobachten und zu verfolgen. Interessiert an Menschen und daran, was sie tun und wie sie leben, hat Renata Sigrist dies im vergangenen Sommer geordnet, niedergeschrieben und jetzt zwischen zwei Buchdeckeln veröffentlicht. Diese «Dorfgeschichten von Brunnen » schildern unzählige Episoden, Ereignisse und Kuriositäten, die sich über die Jahrzehnte ereignet haben. Dabei bleibt die Autorin nicht nur bei den bekannten Dorforiginalen wie dem «Gflüget », Severini oder dem Schwanenvater, sondern schreibt auch über mehr als 30 weitere Personen, die sonst wohl für immer vergessen gehen würden. Die Schilderungen sind ziemlich direkt und offen, aber von dem getränkt, was man Schalk und Lebensfreude nennt. Sigrist hält selber fest, dass gerade die Aussenseiter «dem Leben Pfiff geben». Ergänzt werden all diese Episoden durch ihre Schilderungen über die Schulzeit in den 50er- Jahren, über die damalige Brunner Kinderfasnacht, die Volksmission, die Chilbi von einst, Erlebnisse mit Touristen oder das Kino Helvetia. Renata Sigrist hat nicht gross recherchiert, sondern sich ganz auf ihr gutes Gedächtnis verlassen können. Wie sie selber festhält, hat sie «frisch von der Leber weg» geschrieben. Dadurch sind die Dorfgeschichten sehr lebhaft geblieben, es ist ein Stück Zeitgeschichte und eine liebenswerte Dorfdokumentation.


Interviews mit vergangenen Jahrzehnten


Im zweiten Teil des Buches wird die Veröffentlichung ergänzt durch Beiträge von Silvia Sigrist, der Schwester der Autorin. Sie hat während einigen Jahren Interviews mit älteren Brunnerinnen und Brunnern geführt, die aus ihrem Leben erzählt haben. Auch das ist sehr faszinierend und führt zurück in die Jahrzehnte um die Mitte des letzten Jahrhunderts. Auch dies ist ein Zeitdokument, das den Alltag von damals beleuchtet.


Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscherer

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

13.12.2018

Webcode

www.schwyzkultur.ch/ACwaD7