Klare Stimme: Die Sprecherin Antoinette Aberegg-Kirchhofer. (Bild Janine Schranz)
Klare Stimme: Die Sprecherin Antoinette Aberegg-Kirchhofer. (Bild Janine Schranz)

Literatur

Auf Dschungelpfaden durch den Tag

Mit ausgewählten Gedichten und musikalischen Werken von grossen Komponisten bereisten die Sprecherin Antoinette Aberegg-Kirchhofer und die Klarinettistin Evelyne Eichenberger die Natur.

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung «Dschungel» des Künstlers Robert Zielasco lud die Galerie am Leewasser am vergangenen Sonntag zu einer musikalischen Lesung. Passend zu den kräftigen Ölmalereien des Wiener Kunstschaffenden stellten die Sprecherin und Schauspielerin Antoinette Aberegg-Kirchhofer und die professionelle Musikerin Evelyne Eichenberger ein beeindruckendes und fesselndes Programm zusammen.

Ein ganzer Tag
«Zusammen werden wir den Sonnenaufgang, die Mittagshitze, den verspielten Nachmittag und den Abendwind durchleben», begrüsste Antoinette Aberegg-Kirchhofer einen kleinen Zuhörerkreis. Zum Auftakt las die Sprecherin Ausschnitte aus «Der Wald» von Robert Walser. Das intensive Grün in der eigenen Vorstellungskraft wurde noch lebendiger, als Evelyne Eichenberger einen Klezmer spielte. «Über dem Horizont kommt die Sonne zur Welt», beschrieb der Text von Luisa Famos das Morgendämmern. In einem Dialog, bestehend aus dem Text «Das Lied der Sonne» von Bognini und dem bekannten Bolero von Maurice Ravel, wurde der strahlende Morgen umschrieben.

Annäherung an den Dschungel
Mit einem weiteren Text von Luisa Famos näherten sich die beiden Erzählerinnen dem Dschungel immer mehr. Die Trägheit in der Mittagshitze, die Feuchte im Dschungel, die brennende Sonne und die dampfende Erde wurden thematisiert und mit einer musikalischen Improvisation unterstrichen.

Passend zum Nachmittag gab Eichenberger verschiedene Klarinettensolos von Igor Stravinsky zum Besten. Mit Gedichten über das Chamäleon, das Nashorn, den Kakadu und die Natter streifte Aberegg die Tierwelt des Dschungels. «Das Licht ist immer dünner geworden, ist bald nur noch ein Widerschein», las sie einige Zeilen von Henry Parland. Der Nacht so nah wurde abschliessend «Abschied vom Urwald» von Hermann Hesse und «Rhapsody for clarinet» von Wilson Osborne in Text und Ton wiedergegeben.
Ausstellung
Roberto Zielasco
14. Juni - 19. Juli 2009,
Mittwoch bis Sonntag 14–22 Uhr,

Galerie am Leewasser
Eisengasse 8
6440 Brunnen
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Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

13.07.2009

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