Heimweh-Brunnerin Anni von Wyl-Grab: Erlebnisse, Episoden, Eindrücke und Erinnerungen in kurze Geschichten gepackt.
Heimweh-Brunnerin Anni von Wyl-Grab: Erlebnisse, Episoden, Eindrücke und Erinnerungen in kurze Geschichten gepackt.

Literatur

Episoden aus der Heimzeitung

Während Jahren hat Anni von Wyl-Grab in der Hauszeitung des Alterswohnheims Brunnen kleine Geschichten publiziert. Jetzt ist daraus ein Büchlein geworden: nostalgisch, faszinierend, liebevoll geschrieben.

Sie ist in Brunnen aufgewachsen, im Husbüel am Gütsch, hinter den Hotelfronten. Und sie ist Brunnen trotz ihrem Wegzug ins Misox immer treu geblieben: Anni von Wyl-Grab. Diese Verbundenheit hat dazu geführt, dass Anni vonWyl zehn Jahre lang im Hausdienst des Alterswohnheims Brunnen gearbeitet hat. Immer für zwei Tage die Woche. Der Weg aus dem Tessin sei kein Problem gewesen, weil sie so mit Brunnen eng verbunden bleiben konnte. Sie habe zudem im Heim die meisten Pensionäre gekannt, häufig die Eltern von Schulkollegen. Und überhaupt das Dorfleben hier: «Der 1. August und die Fasnacht in Brunnen, das war für mich Pflicht», erklärt die 66-Jährige.

Farbe und Leben für den Alltag

Als dasAlterswohnheim auf die Idee einer Hauszeitung kam, fand Anni von Wyl die ersten Ausgaben zu trocken und fad. «Es braucht doch Herz und Gemüt», reklamierte sie beim damaligen Heimleiter Adolf Marty und griff gleich selber in die Tasten. In Serie sind diese kurzen Geschichtchen veröffentlicht worden, jetzt ist daraus sogar ein Büchlein entstanden. Sinnigerweise heisst es «Rosen für den Winter», weil sie Duft, Farbe und Freude in kältere Tage bringen. In diesem gebundenen Büchlein werden 24 Episoden geschildert. Sie handeln von Reisen nach Korsika, ans Rote Meer, in die Sahara, nach Ecuador, oder dann werden intensive Erlebnisse auf der Alp geschildert, mit Tieren.

Episoden aus Alltag undJugend

Besonders lesenswert sind aber speziell die Episoden aus dem Alltag im Heim oder aus dem alten Brunnen ihrer Jugendzeit. Gerade diese Schilderungen besitzen grosse Authentizität. Die Autorin beschreibt mit einem erstaunlichen Erinnerungsvermögen und gutem Urteil, wie damals ein Waschtag abgelaufen ist, wie die alten Brunner am See Schwemmholz gesammelt haben, wie man mit den Bewohnern am Gütsch den Jahresablauf und den Alltag erlebt hat. Anni vonWyl klammert auch die einstige Armut und doch wieder Schönheit des Einfachen nicht aus, oder schildert auch mit etwas Wehmut den Untergang dieses Quartiers. Vieles ist Nostalgie, vieles erscheint verklärt, aber es ist erlebt worden. Von Wyl hat eine schlichte, klare Sprache gefunden, einen guten Stil. Die Geschichten sind ebenso informativ wie herzlich, und in allen Abschnitten schimmert immer wieder frischer Humor durch. Es sind wirklich «Rosen für den Winter», die liebevoll gepflanzt worden sind und an denen man sich nun erfreuen kann.

«Rosen für den Winter»

von Anni von Wyl-Grab

Erhältlich bei:

Buchhandlung Schuler +
Schmid, im Mythen Center Schwyz

Alterswohnheim Brunnen

undder Autorin
Anni von Wyl-Grab
Casa Rotonda
6540 Castaneda
Tel. 091 827 27 85

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

16.11.2009

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