Komische Käuze: Die Luzerner «Tunica Dartos» begeisterten mit ihrem abwechslungsreichen Math-Rock.
Komische Käuze: Die Luzerner «Tunica Dartos» begeisterten mit ihrem abwechslungsreichen Math-Rock.

Musik

Bis die Betonmauern mächtig bebten

Die erste Ausgabe des B:TonFestivals vom vergangenen Wochenende war ein voller Erfolg. Die elf Acts lockten zahlreiche Zuhörer ins Mühlegebäude auf dem Areal der alten Zementfabrik.

Kulturelle Zwischennutzung wird immer beliebter, wie aktuelle Anlässe aus der alten «Zementi» zeigen. Das B:Ton-Festival hat jedenfalls ein Paradebeispiel geliefert, was bei einer Zwischennutzung möglich ist. Das alternative Bandfestival zog laut Rahel Keller vom organisierenden Verein Urkultur am Freitag 250 und am Samstag 400 Besucher an. «Wir sind sehr zufrieden damit. Der Stilmix ist sehr gut angekommen.» Neben den elf Bands dürfte auch der Charme des Mühlegebäudes eine Rolle gespielt haben für den Erfolg. Das Industriegebäude ganz aus Beton ist ein kompakter Klotz. Besucher erinnerte es an die Ästhetik der Matrix-Filme.

Stoner-Rock und Instrumentaltrio

Das Festival eröffnete am Freitag der Fribourger Stephan als «Lonesome Station». Nur sein Gesang, Gitarre und Loopstation reichten für Hühnerhaut. Krachen liessen es die HC-Punks von «Das Empire». Das Quintett mit Wurzeln auch in Schwyz hielt energiegeladene Riffs und zwei brandneue Songs bereit. Für das erste Highlight des Abends sorgte die «Kyuss»-Coverband «Pyuss» aus dem Muotathal. Sie spielte eine energiegeladene Show mit den besten Stoner-Rock-Songs aus der Wüste. Danach folgte nach Meinung vieler der Höhepunkt des Abends. Das Luzerner Trio «Tunica Dartos» stellte nach ihrem Erfolgssong «Co-Pilot» aus dem britischen Radio ihr drittes Album «Fallen» vor. Die drei Math-Rocker zogen das Publikum rein instrumental in ihren Bann. Zum Schluss legte der Berner Tino Kaufholz elektronische Musik auf.

«Pari Pari» und bleischwere Bässe

Der Samstag begann mit der feinen Hamburger Folksängerin «Binoculers».Danach enterte die Stanser HipHop-Gruppe «Projekt 28» die Bühne mit intelligenten Texten. Für den Höhepunkt am Samstag sorgten «Pari Pari». Das Punk-Trio aus Kassel spielte durchweg französische Songs und liess den Beton erzittern mit ihrem energiegeladenen Auftritt. Die Post-Rocker «Great Black Waters» um den Schwyzer Frontmann Björn Magnusson spielten ebenfalls eine spezielle Show. Zum Schluss legte der Zürcher «Bit-Tuner» bleischwere, betonzermalmende Bässe auf und das Brunner Brüderpaar «Echo 106» spielte minimalistische House-Musik.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

12.08.2013

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