Das neue Banner des Schwyzer Kantonal-Chorverbands: Neben den Trachtenfrauen (von links) Fahnengotte Irène Riesen, Brunnen, Kantonalfähnrich Rolf Herrmann, Pfäffikon, und Fahnengötti Jürg Ulrich, Gersau.
Das neue Banner des Schwyzer Kantonal-Chorverbands: Neben den Trachtenfrauen (von links) Fahnengotte Irène Riesen, Brunnen, Kantonalfähnrich Rolf Herrmann, Pfäffikon, und Fahnengötti Jürg Ulrich, Gersau.
Der gastgebende und organisierende Männerchor Brunnen: Das Festkonzept hat sich bewährt, das «Chortreffen» wurde zu einem sehr herzlichen, sehr vielseitigen und sehr geselligen Anlass.
Der gastgebende und organisierende Männerchor Brunnen: Das Festkonzept hat sich bewährt, das «Chortreffen» wurde zu einem sehr herzlichen, sehr vielseitigen und sehr geselligen Anlass.
Eine Frau – viel Musik: Das aus Giacobbo/Müller bekannte Frölein Da Capo überraschte mit der Vielseitigkeit eines Ein-Frau-Orchesters.
Eine Frau – viel Musik: Das aus Giacobbo/Müller bekannte Frölein Da Capo überraschte mit der Vielseitigkeit eines Ein-Frau-Orchesters.

Musik

Brunnen erlebte «Wo man singt, da …»

Brunnen und die kantonale Gesangsfamilie hat ein gut gelauntes «Chortreffen 2010» erlebt. Die Fahnenweihe, der 160. Geburtstag des Verbands, begeisternde Chorauftritte und ein gut gemixtes Unterhaltungsprogramm waren solide Eckwerte.

Der Schwyzer Kantonal-Chorverband hat erstmals unter seinem neuen Namen ein kantonales Gesangsfest durchgeführt. Es war auf Herzlichkeit, Abwechslung, Geselligkeit und natürlich viel Gesang ausgerichtet. Das alles wurde eingehalten, einzig das Gewitter am Samstagabend hat im dümmsten Moment etwas auf den Publikumsaufmarsch gedrückt. Nach einem gut besuchten Start am Freitag war am Samstagmorgen der offizielle Teil an der Reihe.

Nach 74 Jahre eine neue Fahne

Der Verband erhielt nach 74 Jahren eine neue Fahne. Wie Kantonalpräsident Fabian Bucher, Pfäffikon, erklärte, seien diese Jahre nicht spurlos am alten Banner vorbeigegangen. Die Seide sei brüchig geworden, und der Name auf der alten Fahne stimme nicht mehr. Was aber bleibe, sei auch unter dem neuen Banner gleich: das Ideal der Zusammengehörigkeit. Die Fahne wolle ausdrücken, dass Gesang und Musik über alle Grenzen hinweg verbinde. Sie leuchte rot und zeige damit Freude und Jugendlichkeit.

Drei «P» sind wichtig

Gemeindepräsident Albert Auf der Maur stimmte dem zu, «Singen drückt Freude aus». Und Gody Widmer, Zentralpräsident der Schweizerischen Chorvereinigung, zitierte die drei «P», welche er im Gesangswesen erfüllt sehe: Ständiges Prüfen, ob die Qualität der Vorträge stimme, Präsentieren, weil man mit Konzerten und Unterhaltung Freude bereiten könne, und Prosten, weil bei Gesang immer Geselligkeit dazugehöre.

Begeisterndes Repertoire

Der Samstagnachmittag gehörte dann den Chören. Auf zwei Bühnen traten sie in lockerem Programm auf. Für viele sehr überraschend war das Repertoire. Nichts mehr von verstaubten Liedern aus der Mottenkiste der Burschenherrlichkeit und Vereinsmeierei, sondern qualitativ gute, leichte, moderne und ohrgängige Melodien dominierten. Die Schlager- und Pop-Welt hat Einzug gehalten. Die Gersauer verblüfften mit demTop-Hit «Lauenensee» von Span oder mit «Mamma Mia» von Abba. Andere sangen Hits von Udo Jürgens, Costa Cordalis, Rex Gildo. Der Kinderchor Brunnen sang sich mit witzigen Liedern und einer kleinen Show in die Herzen, und ganz verblüffend war der Männerchor Goldau, der im Stile von Max Raabe mit den zeitlosen Liedern der Comedian Harmonists begeisterte.

Publikum machte mit

Das Publikum liess sich davon einfangen, es wurde mitgesungen, mitgeklatscht, mitgelacht, und immer wieder brauchte es Zugaben. Auch das Unterhaltungsprogramm war bunt, abwechslungsreich und voller Lebensfreude. Die Festbänke auf der Bahnhofstrasse waren aufgrund der Hitze und der abendlichen Gewitter eher spärlich besetzt. Dafür lockten die Highlights viel Volk in den Drosselgarten (Rössligasse) und auf den Kronenplatz. Mit «Rickenbacher and Band» stand bereits am Freitagabend ein Höhepunkt auf der Bühne. In der hübsch geschmückten Rössligasse, dem legendären Drosselgarten, spielten die «Figaros» ihre Wienermusik ins Ohr.

Sympathisches Ein-Frau-Orchester

Am Samstagabend dann hat «Frölein Da Capo» das Publikum in zwei Sets bezaubert. Die aus der Satiresendung Giacobbo/Müller bekannte Alleinunterhalterin mochte die Zuhörer mit ihrem Charme, der blendenden Stimme, viel Witz und ihrem musikalischen Talent begeistern. «Ich bin ein Ein-Frau-Orchester», erklärte die Luzernerin. Dank moderner Technik konnte sie verschiedene Stimmen und Instrumente aufnehmen und diese miteinander erklingen lassen. Das Ganze klang schliesslich so, als ob eine ausgewachsene Band auf der Bühne stehen würde. Die talentierte Show-Frau gab eine Mischung von neu interpretierten Volksliedern, Verfremdungen und witzigen Eigenkompositionen zum Besten. Nicht weniger Power hatten die «Lake City Stompers». Die sechsköpfige Oldtime-Jazzband aus Luzern begeisterte mit feinstem Blues und Jazz. Ideal, um den Tag bei einem Glas Wein und einem feinen Essen ausklingen zu lassen.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

05.07.2010

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