Die Brunner Band Redox hat einen japanischen Plattenvertrag in der Tasche.
Die Brunner Band Redox hat einen japanischen Plattenvertrag in der Tasche.
Redox bringen den Japanern schweizerische Folklore näher: Lukas Peier, Matthias Kessler, Jean Burch und Sandro Bünter. Beim Video spielte auch Rahel Holdener (im Hintergrund) mit.
Redox bringen den Japanern schweizerische Folklore näher: Lukas Peier, Matthias Kessler, Jean Burch und Sandro Bünter. Beim Video spielte auch Rahel Holdener (im Hintergrund) mit.

Musik

Brunner Punk-Rock erobert Japan

Welche Band wünscht sich keinen Plattenvertrag in Japan? Die Brunner Punk-Rock-Band Redox hat einen. Für die japanische Version ihres Albums «Cross the Line» haben sie sogar einen Volksmusik- Bonustrack aufgenommen.

Ihre Songtexte sind auf Japanisch übersetzt, zwei Bonustracks sind deutlich beschriftet, und Padi Bernhard gibt ein Statement ab – in japanischen Schriftzeichen. Die Japan-Version des Redox-Albums «Cross the Line» wirkt für die Brunner Band noch etwas komisch. «Es ist schon recht speziell, wenn du nicht mal deine eigenen Songtexte lesen kannst», lacht Sänger Matthias Kessler. Das Album ist im September in ganz Japan auf Powerslave Records erschienen – in erster Linie in MP3- Form als Download. «Die Plattenfirma hat uns gesagt, dass ein Grossteil der Japaner keine CDs mehr kauft. Es werden beinahe nur noch Songs heruntergeladen.»

Verträge wurden gefaxt

Über die Myspace-Seite von Redox sei der Plattenvertrag mit Japan zustande gekommen. «Wir wurden angefragt, ob wir unsere Platte dort veröffentlichen möchten», sagt Kessler. Zuerst sei man skeptisch gewesen. Ist das ganze ein Betrug? Hat man es hier wirklich mit einer Plattenfirma zu tun? Nach einigen Abklärungen habe man aber herausgefunden, dass bei Powerslave Records alles mit rechten Dingen zu- und hergeht. «Dann haben wir schliesslich die Verträge gefaxt erhalten», lacht Kessler.

Ivo Laimbacher in Japan dabei

«Die Plattenfirma hat uns dann mitgeteilt, dass die Japaner immer eine Spezialanfertigung brauchen», sagt Kessler, «deswegen mussten zwei Bonustracks her.» Als ersten Bonustrack hat man eine Liveversion ihres Songs «Paranoid» genommen. Für den zweiten Bonustrack hatte an eine ganz ausgefallene Idee. Man hat eine Folkloreversion des Songs «Every Single Word» kreiert. Dazu wurden auf dem bestehenden Song alle Gitarren-, Bass- und Schlagzeugspuren gelöscht und dafür Kontrabass und Handorgel aufgenommen. Da die Musiker von Redox selber keine volkstümlichen Instrumente spielen können, hat man dazu Musiker aus dieser Richtung ins Zündstoffstudio nach Goldau eingeladen. Maria Senn blies das Alphorn, Marcel Koller (Snowchain) und Ivo Laimbacher spieltenHandörgeli.

Folkloristischer Videoclip

Zur Folkloreversion von «Every Single Word» hat «Redox» vor einigenTagen auch einen Videoclip abgedreht. In folkloristischer Aufmachung stand man auf der Rigi vor der Kamera (neben Aufnahmen in der Schaukäserei Schwyzerland). Viele Touristen blieben neugierig vor den «Folklore-Musikern» stehen und warteten gespannt auf ihre Darbietung. «Leider können wir aber nicht Handorgel spielen, es tönte schrecklich, als wir für die Kamera so taten, als ob wir spielen könnten», lacht Kessler. Die japanischen Touristen zogen schnell von dannen – und kaufen hoffentlich in ihrem Heimatland das japanische Redox-Album.

Weitere Infos

www.redox.ch

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

21.10.2009

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