Musikalische Ehrerweisung: Zebop-Gitarrist Sändel Manea (vorne) huldigt Carlos Santana nicht nur akustisch.
Musikalische Ehrerweisung: Zebop-Gitarrist Sändel Manea (vorne) huldigt Carlos Santana nicht nur akustisch.

Musik

Ein Abschied mit Wehmut und Klasse

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, heisst es. Und genau dies taten die sechs Zebop- Musiker am Samstagabend im City Hotel in Brunnen. Die einzig wahre Carlos-Santana-Tributband des Landes machte dies mit einem überragenden Abschiedskonzert.

Etwas Wehmut kam schon auf bei den nahezu 200 Musikfans im City Hotel, die das letzte Konzert der Carlos-Santana-Tributband Zebop live erleben wollten. Schliesslich macht das Sextett um den grossartigen Gitarristen Sändel Manea Latino-Rock zum Niederknien. Besser gesagt, es huldigt bis in die Details seinem grossen Vorbild, weshalb Zebop auch weit mehr als eine Coverband sind.

City Hotel im Latino-Beat

Bereits letzten Sommer verkündete Band-Gründer und Gitarrist Sändel Manea, dass sich Zebop möglicherweise auflösen werden. Ohne Bookingagentur und mit Musikern, die fast alle in anderen Bands engagiert sind, sei es zunehmend schwierig, die Band aktiv halten zu können, verriet Sändel Manea, der seit Jugendzeit ein grosser Verehrer des mexikanischen Ausnahmegitarristen ist. Nun haben die Musiker Ernst gemacht und luden am Samstag zum Abschiedskonzert.

Tolle Location

Dies an ausgesuchter Location im City Hotel in Brunnen. Seit Jahren gastieren Zebop immer wieder beim umtriebigen Hotelier und Brunnen-Tourismus-Präsident Bruno Fanchini. So war es nichts als recht, dass hier auch das letzte Konzert der zehnjährigen Existenz von Zebop stattfindet. Das Lokal wurde komplett schwarz abgehängt, die Bühne zentral und ebenerdig platziert, und an der Bar wurden eifrig Caipirinhas gemischt. Es war förmlich spürbar, dass sowohl Band wie auch Publikum und Personal sich sehr auf diesen Abend freuten. Und auch ohne Santana-Fan sein zu müssen, kam man voll auf seine Rechnung.

Alle Hits wie im Original

Und die Band hielt mehr, als sie versprach. Ab den ersten Klängen gab es ein Feuerwerk aus perkussiven Rhythmen, Tempo- und Harmoniewechseln, singenden Gitarrensolis und einer endlos lang erscheinenden Repertoireliste grosser Hits. Wenn man ausschliesslich Songs eines Weltstars interpretiert, dann sollte man sich seiner Sache sicher sein. Und Zebop machen dies absolut vortrefflich. Klassiker wie «Samba pa ti», «Europe», «Oye como va» oder aus der jüngeren Epoche «Maria» wurden inklusive den anspruchsvollen Arrangements wie im Original gespielt. Das ist absolut bewundernswert und ein Ohrenschmaus.

Ausgelassen und wehmütig

Entsprechend ausgelassen feierte das Publikum die zeitweise sieben Musiker: Ex-Bassist Chrös Baggenstos unterstützte seine Kollegen an der Perkussion und im Chorgesang. Und wie immer, wenn etwas Tolles zu Ende geht, bleibt am Schluss ein kleines bisschen Wehmut übrig. Aber wer Zebop an ihrem Abschied gesehen hat, kann sich zumindest mit einer fantastischen Konzerterinnerung im Herzen zufrieden geben.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

08.03.2010

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