Musikhistoriker und Autor Chris Walton: Er versteht es, die Faszination für das Werk von Othmar Schoeck überzeugend weiterzugeben. Bild Josias Clavadetscher
Musikhistoriker und Autor Chris Walton: Er versteht es, die Faszination für das Werk von Othmar Schoeck überzeugend weiterzugeben. Bild Josias Clavadetscher

Musik

Ein tiefer Einblick in Schoecks Leben

Das war mehr als bloss Biografie. Musikhistoriker Chris Walton faszinierte gestern mit einem Vortrag über Othmar Schoeck.

Er ist ohne Zweifel der beste Kenner von Othmar Schoeck: sein Biograf Chris Walton. Gestern Sonntag referierte er vor vollem Saal über Schoeck, sein Werk und sein Leben. In chronologischer Abfolge führte Walton durch diesen genialen und bohemienhaften Lebenslauf. Indem immer wieder musikalische Beispiele eingebaut wurden, entstand daraus eine musiktheoretische Einführung in das Werk Schoecks in den verschiedenen Schaffensphasen. Geschildert wurde, wie der junge Komponist sehr schnell sehr bekannt geworden ist, wie er Erfolge erlebt und Enttäuschungen verkraftet hat. Oder wie er nach der Konfrontation mit der neuen Musik innerhalb von nur drei Monaten auf die Moderne eingeschwenkt und später enttäuscht zum Anti-Modernisten geworden ist.

Wollte vielseitig wahrgenommen werden

Walton zeigte auch auf, wie Schoeck nicht als «blosser» Lied-Komponist wahrgenommen werden wollte, sondern immer zur Oper hin tendierte, dies auch aus kommerziellen Motiven. Daneben schilderte Walton das teils turbulente private Leben von Othmar Schoeck, seine Frauengeschichten oder die nächtelangen Eskapaden. Der Referent verstand es ausgezeichnet, mit britischem Witz und kleinen schauspielerischen Einlagen sein Publikum zu fesseln. Und über allem die zentrale Aussage: Schoeck steht mit seinen besten Werken auf gleicher Stufe wie Richard Strauss oder Igor Strawinsky.

Bote der Urschweiz (cj)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

05.09.2016

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