Nach 38 Jahren haben sich die «Mosibuebä» aufgelöst: (von links) Daniel Lüönd, Daniel Gwerder, Paul Lüönd, Alois Lüönd und Philipp Schuler. Bild pd
Nach 38 Jahren haben sich die «Mosibuebä» aufgelöst: (von links) Daniel Lüönd, Daniel Gwerder, Paul Lüönd, Alois Lüönd und Philipp Schuler. Bild pd

Musik

«Mosibuebä» wurden aufgelöst

Schlechte Nachricht für alle Volksmusikfreunde. Aus gesundheitlichen Gründen musste der legendäre Schwyzerörgeli- Virtuose Paul Lüönd seine musikalische Karriere beenden. Damit hat sich auch die Formation aufgelöst.

Die wenigen, welche um die Gesundheit von Paul Lüönd gewusst haben, mussten diesen Schritt fast erwarten. Für alle anderen aus der riesigen Schar der Volksmusikfreunde kommt diese Nachricht wie ein Blitz am schönsten Frühlingstag. Die «Mosibuebä Ingenbohl» teilten gestern auf ihrer Homepage mit, dass sie ihre Schwyzerörgeli-Formation per sofort aufgelöst haben. «Nach 38 Jahren ist leider Schluss», heisst es da. Ob, wann und in welcher Besetzung man je wieder auftreten werde, das werde man nach einer längeren Denkpause entscheiden und dann wieder informieren. Die «Mosibuebä» verabschieden sich von ihren Fans und all den Freunden der Volksmusik mit einem grossen Dank für die tollen Stunden, die man miteinander habe erleben und geniessen dürfen. Damit haben sich der Kern und die sechs Musiker der Stammformation von ihrem Publikum verabschiedet: die drei Gebrüder Paul, Alois und Daniel Lüönd, Daniel Gwerder, Philipp Schuler und Häppy Imholz. Der Grund für diese Auflösung ist die Erkrankung des 64-jährigen Pauli Lüönd, dem Senior und der zentralen Figur in dieser Formation. Aus gesundheitlichen Gründen musste er seine musikalische Tätigkeit per sofort einstellen. Letztmals ist Mosi-Pauli mit seiner Formation am Stephanstag 2013 aufgetreten. Der letzte Auftritt der «Mosibuebä » als Formation fand vorgestern Mittwochnachmittag, am Josefstag, im familieneigenen Restaurant Balmberg auf dem Stoos statt. Auf dem Veranstaltungskalender standen für die nächsten Monate noch sieben weitere Auftritte. Sie alle sind abgesagt.

Grosse Musiktradition erhalten

Mit den «Mosibuebä» verabschiedet sich eine landesweit legendäre Formation von ihrem Publikum und von der Volksmusikszene. Die «Mosibuebä» sind als Duo erstmals 1968 aufgetreten, ab 1976 dann als Trio. Der Name stammt vom Familiensitz im «Mosi» bei Schönenbuch. Das Talent und die Authentizität dieser Formation wurden schnell erkannt, die «Mosibuebä» wurden landesweit zur Legende und haben auch etliche Auftritte an Grossanlässen, im Ausland und im Schweizer Fernsehen erlebt. Sie haben auch einen unschätzbaren musikhistorischen Beitrag geleistet, indem sie den Stil und viele der alten Kompositionen der legendären Musikanten Josef Stump, Xaver Betschart, Balz Schmidig und Rees Gwerder mit grossem Erfolg in die heutige Generation getragen haben. Auch haben sie sich kulturhistorisch um dieses Erbe der Ur-Schwyzerörgeler gekümmert. Unverkennbar am Stil der «Mosibuebä» war darum immer die ungeheure und auch witzige Spielfreude, eine «zwickige Art» der Interpretation und die enorm filigrane Virtuosität, welche man diesen kräftigen, wuchtigen Männern auf den ersten Blick nie zugetraut hätte. Alois und vor allem Paul Lüönd sind auch dutzendfach als Komponisten aufgetreten, mit originellen Melodien im unverkennbar traditionellen Stil, der aber auch vor Kontakten zu neuen Elementen nicht zurückgeschreckt ist. Sie waren nie sture Puristen. Insgesamt haben die «Mosibuebä» acht eigene Tonträger veröffentlicht sowie Einspielungen auf vielen gemeinsamen Produktionen geliefert. Die letzte CD ist unter dem Titel «Vo früener bis hütt» erst letztes Jahr erschienen.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

21.03.2014

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