Das Orchester Schwyz-Brunnen musizierte am Samstagabend in der Pfarrkirche Ingenbohl. Bild: Patrick Kenel
Das Orchester Schwyz-Brunnen musizierte am Samstagabend in der Pfarrkirche Ingenbohl. Bild: Patrick Kenel

Musik

Schroffe Kehrtwendungen in Schubert-Sinfonie

Am Frühlingskonzert des Orchesters Schwyz-Brunnen sorgte ein stimmungsvolles Schlussbouquet für Begeisterung.

Seit vergangenem Oktober bereitete sich das Orchester unter der Leitung von Stefan Albrecht auf die beiden 70-minütigen Konzerte vor, welche am Samstag und Sonntag in den Pfarrkirchen von Ingenbohl und Seewen gespielt wurden. Für das Programm der Frühlingskonzerte wählte der erfahrene Dirigent zwei weltbekannte Namen: Beethoven und Schubert waren zwei Zeitgenossen aus der Zeit der Romantik, die sich möglicherweise beeinflusst haben. Im ersten Stück, einem Akt aus der Ballettmusik «Die Geschöpfe des Prometheus» von Ludwig van Beethoven, spielten die Streicher und Blasinstrumente einträchtig zusammen. Die Handlung aus der griechischen Sagenwelt, welche Beethoven darin vertont hat, war nicht besonders hörbar. Ohne Unterbrüche kam dieser erste Akt schnell an sein Ende. Die gesamte Komposition aus dem Jahr 1801 hätte den Rahmen des Konzerts gesprengt. «Ein Stück nur für Streichinstrumente ist jeweils fester Bestandteil der Frühlingskonzerte », erklärte Vital Zehnder, der Präsident der Orchestergemeinschaft aus Schwyz und Brunnen, dessen Instrument das Violoncello ist. Diesmal war die Sinfonietta von Harald Gerzmer zu hören, ein Werk aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Es bot experimentelle Klänge. Ein kleiner Teil des Klangteppichs bestand aus Zupfbewegungen an den Saiten. Die folgende 4. Sinfonie von Franz Schubert war im Vergleich zur nur gerade zehnminütigen Sinfonietta länger und lauter. Auch hier ging es in den mittleren der vier Sätze etwas gemächlicher zu und her, bis es schliesslich zu einem energischen Finale kam. Der ganze vierte Satz erinnerte an ein heraufziehendes Gewitter mit recht sanften Zwischenphasen. Die Sinfonie in c-Moll bildet einen Höhepunkt im Werk Schuberts. Sie zeichnet sich durch schroffe harmonische Kehrtwendungen aus. «Aus dem Crescendo wird plötzlich ein Piano. Das braucht viel Konzentration bei den schnellen Wechseln », schilderte Violinistin Angela Dettling im Gespräch mit dem «Boten». Nach den beiden Frühlingskonzerten ruht die Probenarbeit des Sinfonieorchesters fürs Erste. Ab Ostern beginnen dann die Vorbereitungen für ein aussergewöhnliches Konzertprojekt zusammen mit der Musikgesellschaft Steinen, welches im Sommer im MythenForum zu hören sein werde, wie Vital Zehnder verriet.


Bote der Urschweiz / Patrick Kenel

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

01.04.2019

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