Täglich mindestens eine Stunde: An Konzerten wird Alicia Giezendanner für den grossen Übungsaufwand belohnt. Bilder Christian Ballat
Täglich mindestens eine Stunde: An Konzerten wird Alicia Giezendanner für den grossen Übungsaufwand belohnt. Bilder Christian Ballat
Von Wut bis Freude: Musik bietet die Möglichkeit, Gefühle in Töne umzuwandeln.
Von Wut bis Freude: Musik bietet die Möglichkeit, Gefühle in Töne umzuwandeln.

Musik

Solokonzerte machen Freude

Alicia Giezendanner hat eine Solokarriere auf den grossen Bühnen dieser Welt vor Augen. Die Talentklasse an der MPS Schwyz erleichtert den Weg dorthin.

Hätte Alicia Giezendanner vor eineinhalb Jahren zusammen mit ihren Gspändli von der sechsten Klasse in die «normale» Oberstufe gewechselt, wäre ihr die Zeit ausgegangen. «Die Talentklasse bietet mir als einzige die Möglichkeit, so weiterzumachen.» Neben der Schule und dem zusätzlichen Englischkurs geht die 14-jährige Brunnerin pro Woche eine Stunde in den Klavier- und eineinhalb Stunden in den Geigenunterricht. Dazu kommen noch die Lektionen für Musiktheorie und das tägliche Üben: «An jedem Instrument mindestens eine Stunde, manchmal auch mehr.»

Wechsel hat sich gelohnt

Alicia hatte gehört, dass die Talentklasse, die vom Bezirk an der MPS Schwyz angeboten wird, eine gute Sache sei. Ein Schnuppertag und ein Informationsabend verstärkten dieses Bild, die Aufnahmeprüfung war kein Problem. «Nur dank diesem Angebot kann ich mich so engagiert mit der Musik beschäftigen.» Dass sie ihre ehemaligen Schulgspändli nicht mehr in der gleichen Klasse hat, stört sie wenig: «Wir haben trotzdem Kontakt miteinander.» Der Unterricht in der Talentklasse findet jeweils am Vormittag und zusätzlich am Donnerstagnachmittag statt. Dabei wird der Stoff der «wichtigen» Fächer behandelt. Zeichnen, Handarbeit oder Hauswirtschaft finden im täglichen Schulalltag keine Aufnahme. Diese und andere Fächer werden in Projekttagblöcken konzentriert unterrichtet. Bisher werden vor allem Nachwuchssportler in den Talentklassen unterrichtet. Aus dem musikalischen Bereich ist es zur Zeit pro Klasse je eine Schülerin.

«Mir und andern Freude bereiten»

Wie ist es dazu gekommen, dass die aufgeweckte Brunnerin sich so stark für Musik interessiert? «Meine Erstklass-Lehrerin hat mir vorgeschlagen, Musik zu machen», erzählt Alicia. Sie habe festgestellt, dass sie mit dem normalen Schulunterricht unterfordert sei. Und so begann sie achtjährig mit dem Klavier- und zwei Jahre später mit dem Geigenunterricht. «Es macht mir nach wie vor extrem viel Spass.» Besonders auch, weil sie damit nicht nur sich selber, sondern auch andern eine Freude machen kann. Mittlerweile ist Alicia Giezendanner Mitglied der beiden Jugendorchester von Brunnen und Schwyz. «Im Ensemble zu spielen, ist okay. Am meisten aber freut es mich, wenn ich solo spielen oder allein ein Konzert bestreiten darf.» Sie sieht denn auch ihre Zukunft nicht in irgendeinem «namenlosen» Orchester. «Ich will meine Musik als Solistin auf den grossen Bühnen präsentieren können.» Bereits hat sie einige Konzerte gegeben, zuletzt mit dem Solo des G-Dur-Konzerts von Joseph Haydn in der Alten Kapelle in Seewen. «Auf der Bühne sehe ich, dass es sich gelohnt hat zu üben. Ein Auftritt ist für mich wie eine grosse Belohnung.»

Zwei «klassische» Vorbilder

Das Rüstzeug dazu holt sie sich seit vier Jahren im Geigenunterricht bei Stéphanie Scalbert, seit diesem Jahr im Klavierunterricht bei Eckehard Schubert. Schubert ist in der klassischen Musik einer der grossen und bekannten Namen. Die Lieblingskomponisten von Alicia sind Mendelssohn («Hat viele Stücke für Geige und bereits 16-jährig ein Oktett geschrieben ») und Brahms («Seine Musik hat tolle Wechsel von Wut hin zu ganz feinen Tönen»). Klassische Musik gehört zu den Favoriten der jungen Brunnerin. In ihrer Freizeit allerdings hört sie auch gerne Stefanie Heinzmann, Rickenbacher, Alicia Keys, Bruno Mars und William White. Wenig überraschend für eine Musikerin ist sie auch vom Jazz Festival Montreux begeistert, das sie zusammen mit ihren Eltern schon einige Male besuchen durfte. «Beim Selber-Musik-Spielen werde ich wohl trotzdem bei der Klassik bleiben.»

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

28.12.2011

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