Verdienter Applaus zum Schluss für die 130 Mitwirkenden im Chor und Orchester: Im Vordergrund (von links) die musikalische Leiterin Susanne Theiler und die Solistinnen Doris R. Grossenbacher sowie Christin Maho. Bild Désirée Schibig
Verdienter Applaus zum Schluss für die 130 Mitwirkenden im Chor und Orchester: Im Vordergrund (von links) die musikalische Leiterin Susanne Theiler und die Solistinnen Doris R. Grossenbacher sowie Christin Maho. Bild Désirée Schibig

Musik

Standing Ovations für «Stabat Mater»

130 Mitwirkende, bestehend aus drei Chören, einem Symphonieorchester und zwei Solistinnen. Aufgeführt wurde Karl Jenkins’ populäres Werk «Stabat Mater» in der Klosterkirche Ingenbohl. Wer sich emotional darauf einliess, wurde während einer Stunde mit Schönheit und Harmonie beglückt.

Lang anhaltender Applaus und Standing Ovations waren am Samstagabend in der fast voll besetzten Klosterkirche der mehr als verdiente Lohn für die 130 Mitwirkenden. Der musikalischen Leiterin SusanneTheiler ist das Kunststück gelungen, den Männerchor Einsiedeln, den Jugendchor Vocal Joy aus Menzingen, weitere Ad-hoc-Sängerinnen, zwei Solistinnen und das Symphonieorchester Wood & Metal Connection aus Einsiedeln zu einem Ganzen zu verschmelzen. Damit hat sie diejenigen Vereine zusammengebracht, deren musikalische Leitung sie innehat. Ihnen ist eine anspruchsvolle, imAusdruck akzentuierte und in der Wirkung sehr packende Inszenierung gelungen.

Kurzweiliger Hörgenuss

Das Werk stellt hohe Ansprüche und volle Konzentration an die Musikerinnen und Musiker, dauert es doch nur eine Stunde, ist in zwölf kurze Sätze eingeteilt und vereint verschiedene Musikstile. Die Mitwirkenden haben diese Herausforderung hervorragend gemeistert. Traditionelle westliche Klassik (Orchester und Chor), Einflüsse moderner Filmmusik, orientalische Instrumente (Duduk) und der Gesang des Nahen Ostens (Mezzosopranistin) machen das «Stabat Mater» zu einem ungewöhnlichen Hörgenuss. Gesungen wird in Latein, Englisch, Aramäisch und Früharabisch. Die armenischen Instrumente und die orientalische Perkussion setzen reizvolle nahöstliche Akzente.

Das Lied von Trost, Leid und Klage

Das «Stabat Mater» ist die Vertonung eines mittelalterliches Gedichts, das die Gottesmutter in ihrem Schmerz um den Gekreuzigten besingt. Zahlreiche Komponisten haben es schon vertont, Karl Jenkins Chorkomposition stammt aus dem Jahr 2008 und erfreut sich bereits grosser Popularität. Einen aussergewöhnlich reizvollen Kontrast zwischen arabischen und europäischen Gesangstechniken und Empfindungen boten die beiden Solistinnen. Doris Grossenbacher aus Einsiedeln sang mit klarer, klassischer Stimme, was auf wunderbar packende Weise mit der arabischen Gesangstechnik Christin Mahos kontrastierte. Dazu lieferten Chor und Orchester einen ruhigen, kompakten, rhythmischen Sound, um im nächsten Satz gleich wieder die Führung zu übernehmen. Ein äusserst gelungener und aussergewöhnlicher Hörgenuss. Das Werk wurde insgesamt viermal aufgeführt, zum letzten Mal gestern Abend in der Klosterkirche Einsiedeln.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

14.05.2012

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