Es rumpelte gewaltig: Das Brunner Humpasextett Rollator rockte am Freitagabend das Schützenhaus. Bilder Roger Bürgler
Es rumpelte gewaltig: Das Brunner Humpasextett Rollator rockte am Freitagabend das Schützenhaus. Bilder Roger Bürgler

Musik

Von Humpa über Rock bis Folk

Seit sechs Jahren laden jeweils im August die Timpel-Gäischter aus Brunnen im Schützenhaus zu einem Livemusik-Festival. Dabei gibt es ausgesuchte Bands und ein besonderes Ambiente. 650 Musikfans besuchten «Talkessel rockt».

In den ersten beiden Jahren stand «Talkessel rockt» für alternative Bands vorwiegend aus der Luzerner Szene. Das war musikalisch zwar immer grossartig, ein eigentlicher Publikumserfolg blieb aber aus. Inzwischen spricht das sympathische Musikfestival mit regionalen und doch auch spannenden Bands ein breiteres Publikum an.

Gegensätzlicher geht nicht

So kamen bereits am Freitag 250 Zuschauer im jugendlichen bis mittelalterlichen Segment ins Schützenhaus, das in seiner Art ein zufälliger Klon der Luzerner «Schüür» ist und sich für Rockkonzerte geradezu aufdrängt. Zu viel will man dort der Anwohnerschaft im Hinblick auf den Eventplatz aber auch nicht zumuten. Doch «Talkessel rockt» hat sich als ausgezeichnetes Festival für die aktuelle und heimische Rock- und Popkultur längst etabliert, und die veranstaltende Guuggenmusig Timpel-Gäischter bemüht sich mit Infoschreiben, Sicherheitsdienst und einer sauberen Organisation auch sehr, dass es nichts zu reklamieren gibt. Auch in Sachen Programm hat man sich einiges überlegt. Der Mix mit den Goldauern Sinoma und den Brunnern Rollator am Freitag löste Staunen aus, funktionierte aber perfekt. Sinoma, seit vielen Jahren der noch immer nicht entdeckte Schatz der Szene, überraschte mit komplexen, intelligenten und vor allem wunderschönen Popsongs. Live etwas härter als auf der aktuellen Scheibe «White Noise», die etwas an The Smith aus den 80ern erinnert, überzeugte das Quartett durchs Band. Anschliessend rockten Rollator ihr Set im Humpa-Stil (also eigentlich Uptempo-Polka!) von Pop-, über Rock- bis Metalklassiker vors begeisterte Publikum.

Weiter so oder ähnlich

Die Idee, bereits am Samstagnachmittag mit etwas Gartenwirtschaft Publikum anzulocken, zog wenig. Doch am Abend kamen fast 400 ins Schützenhaus. Hätte es gegen 20.00 Uhr nicht wie aus Kübeln geschüttet, wären mit Bestimmtheit noch mehr gekommen. Das friedliche Publikum erlebte mit den Ausserschwyzern Sarz, den Urnern Wanapp und den originell-brachialen Thalern von Kerry &The Layzers ein ganz feines und unterhaltsames Programm. OK-Präsident Remo Inderbitzin zog gestern ein positives Fazit: «Von der finanziellen Seite kann ich es noch nicht sagen, aber als Veranstalter dürfen wir mit Publikum, Programm und den vielen Reaktionen sehr zufrieden sein. Ich denke, wir werden ‹Talkessel rockt› auch 2013 organisieren. » Dies ist zu hoffen!

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

27.08.2012

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