Zwirbelwind mit David Exer (Gitarre/Ukulele,) Jonas Reding (Piano, Melodica, Örgeli), Simon Rohrer (Schlagzeug, Cajon) und Ueli Nideröst (Bass) trinken zwar Kaffee, aber sonst sind sie gern wie Kinder: «Wir schreiben Songs, die wir lustig finden.» Bild: PD
Zwirbelwind mit David Exer (Gitarre/Ukulele,) Jonas Reding (Piano, Melodica, Örgeli), Simon Rohrer (Schlagzeug, Cajon) und Ueli Nideröst (Bass) trinken zwar Kaffee, aber sonst sind sie gern wie Kinder: «Wir schreiben Songs, die wir lustig finden.» Bild: PD

Musik

Zwirbelwind rettet Luftballone

Vier junge Musiker schreiben und spielen Lieder für Kinder. Am Samstag tauft die Band mit dem Immenseer David Exer und dem Brunner Ueli Nideröst ihre CD «Dihei».

Der kleine David weint fürchterlich. Aus dem allerletzten Chilbibatzen hat er ihn gekrämlet, nun steigt der Ballon langsam zum Himmel empor. Klein David hängt seiner Mama am Rockzipfel und fleht sie an. «Bitte, bitte, ruf doch die Feuerwehr an. Die kann mir meinen Ballon mit ihrer langen Leiter wieder vom Himmel holen. » Diese Geschichte ist schon einige Jahre her – und hatte kein positives Ende. Das Mami rief die Feuerwehr natürlich nicht an. Und der Ballon stieg weiter gegen den Himmel, bis er nicht mal mehr als rotes Pünktchen im Hellblau zu erkennen war. Fakten genug, um bei David ein Kindheitstrauma zu hinterlassen. Heute ist David Exer 32 Jahre alt und arbeitet jenes Trauma im Lied «Füürwehrfän» auf. Der Immenseer ist Kindergartenlehrer in Oberarth und als Frontmann der Kinderband Zwirbelwind unterwegs. Zwirbelwind sind vier Musiker, die immer noch das Kind in sich spüren. Sie singen gerne, essen gerne Kinderschokolade, und noch lieber albern sie herum.


«Mir fiel es leichter, selber Kinderlieder zu schreiben»


Entstanden ist die Band, weil Sänger und Gitarrist David Exer als Kindergärtner auf der Suche nach passenden Songs zu Kindergarten-Themen war. «Mir fiel es leichter, selber Kinderlieber zu komponieren, als nach ihnen zu suchen.» So hat er sich mit Simon Rohrer und Jonas Reding zusammengetan, um die ersten Songs zu schreiben und aufzunehmen. «Zuerst fanden wir es etwas verrückt, als drei junge Männer ohne Kinder Kinderlieder zu schreiben», lacht David Exer, «das Ganze machte uns aber von Beginn an richtig Spass.» Nach dem Album «Ändlich Verusse» stiess der Brunner Ueli Nideröst auf die Kinderband. «Jetzt sind wir komplett, musikalisch und menschlich», meint Exer. «Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in einer Kinderband landen würde», lacht Ueli Nideröst. Heute könnte er nicht mehr ohne die kleine Zuhörerschaft leben. «Kinder sind das dankbarste Publikum, das es gibt», sagt er und fügt lachend hinzu: «Man muss als Musiker und Entertainer alles geben, ansonsten laufen dir die Kinder hemmungslos davon.»


«Wenns chrüseled im Buuch und d’nur nu lachsch»


Das Kindheitstrauma hat der mittlerweile grosse David überwunden. In seinem Song «Füürwehrfän» wurde sein Ballon nämlich von einem ganzen Trupp Feuerwehrleute vom Himmel geholt. Und die Chilbi macht ihm immer noch grosse Freude. «Chilbi isch, wenns chrüseled im Buuch und d’nur nu lachsch», singen Zwirbelwind in einem Offbeat-Knaller- Refrain. Und weiter in der Strophe: «Zuckerwatte schnabuliert, Magebrot gids garantiert. Es isch Chilbi! S’Grosi hed alles spendiert!» Vielleicht gibts ja dieses Jahr noch einen neuen Ballon vom Chilbibatzen. Man würde es David gönnen.


CD-Taufe


Die neue CD von Zwirbelwind heisst «Dihei». «Dihei bedeutet Familie, Band, Zusammensein», so die Musiker. 14 Songs sind auf der CD. Hier die Lieblingssongs der Band: David Exer – «Füürwehrfän». «Weil er Traumabewältigung ist.» Ueli Nideröst – «s’Grosi». «Weil der Song so einen coolen Basslauf hat und weil ich so gern bei meinem Grosi war.» Simon Rohrer – «Stärneforscher». «Mir gefällt die schöne Geschichte, die musikalisch sehr sphärisch umgesetzt wurde.» Jonas Reding – «Üsi Band». «Toll erzählte Geschichte um die Entstehung von Zwirbelwind mit groovigem Sound.»


Bote der Urschweiz / Nicole Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

13.03.2018

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