Ein wahrer Paradiesvogel: Heidi Chlepfschiit war wie seit Jahren einer der Höhepunkte am Bänkli-Abig. (Bild: Roger Bürgler)
Ein wahrer Paradiesvogel: Heidi Chlepfschiit war wie seit Jahren einer der Höhepunkte am Bänkli-Abig. (Bild: Roger Bürgler)

Brauchtum / Feste

Frecher Brunner Bänkli-Abend

Ob aktuelle Welt- und Gesellschaftspolitik, Ereignisse aus dem Talkessel oder Brunner Dorftratsch – die neun Schnitzelbank-Gruppen des Bänkli-Abigs 2011 hatten es faustdick hinter den Ohren. ZumVergnügen des fasnächtlichen Publikums.

Der Brunner Bänkli-Abig ist ein sicherer Wert im fasnächtlichen Bartli-Dorf. Seit Jahren sind die aktuell neun Restaurants regelmässig ausverkauft, und viele Gäste kommen kostümiert. Während diese sich beim Apéro auf den heiteren Abend einstimmten, trafen sich die verschiedenen Gruppen in «Elvira’s Trübli» zum Einsingen.

Tolle Premiere

Die gesanglichen und musikalischen Künste stehen dabei zwar weniger im Vordergrund wie der Inhalt der Verse. Und die hatten es am Samstag in sich. Nebst den Stars der Brunner Bänkli-Szene – wie dem (Radio) Central- Bänkli mit Joe Wiget und Bruno Inderbitzin als musikalische Begleiter, Heidi Chlepfschiit mit Gatte Franz, den urchigen Dängelers oder diesmal besonders stark den Sumpfchiflern aus dem Umfeld des Männerchors –, gab es auch Neuheiten. Vor allem René Inderbitzin als einzige Einzelmaske sorgte für gehörigen Wirbel. Der Sohn von Moritz Inderbitzin, Alt-Nüsslervater und Ehrenmitglied der Nüsslergesellschaft, feierte als «Spitzigs Bliistift» Premiere, und diese wurde ein voller Erfolg. Nicht nur, indem er alleine auftrat, sondern auch ohne je auf einen Zettel zu schauen, versetzte der Fasnächtler auf eine eher ungewohnte Art das Publikum in Begeisterung. Die meisten Bänkli-Verse sind Vier- bis Achtzeiler. René Inderbitzin brachte es in einem fulminanten Finale auf einen grossartigen 22-zeiligen Vers.

Jeder bekam sein Fett ab

Und da es Fasnacht ist, ist auch einiges mehr als sonst erlaubt. Der Klerus musste ziemlich unten durch. Berlusconi und Gaddafi sowieso. Die Damen im Bundesrat bekamen ebenso ihr Fett ab wie aus regionaler Sicht Ständerat Bruno Frick, Schmusesänger Padi Bernhard (vor allem wegen seiner Stöhn-Beschwerde) oder die zankenden Fussballvereine im Dorf. Das Publikum amüsierte sich in Brunnen köstlich und spendete den kreativen und auch mutigen Fasnächtlern, die den ganzen Abend lang einen zünftigen Marathon zu absolvieren hatten, grossen und verdienten Applaus.



Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

07.03.2011

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