Ein schönes Gefühl: Melanie Suter hält ihre Maturaarbeit in der Hand. Sie hat ein Kinderbuch verwirklicht, von der Idee über die Gestaltung bis zum Druckauftrag. Bild Silvia Camenzind
Ein schönes Gefühl: Melanie Suter hält ihre Maturaarbeit in der Hand. Sie hat ein Kinderbuch verwirklicht, von der Idee über die Gestaltung bis zum Druckauftrag. Bild Silvia Camenzind

Brauchtum / Feste

Kinderbuch als Maturaarbeit

Melanie Suter hat eine kreative Maturaarbeit verwirklicht. Sie hat ein Kinderbuch realisiert, von A bis Z.

Melanie Suter aus Brunnen suchte in ihrem Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten nach einem Thema für die Maturaarbeit. «Meine Mutter hatte die Idee, ich könnte doch selber ein Kinderbuch machen», erklärte Melanie Suter, die sogleich begeistert war. Sie stellte sich die Frage: «Wie kann ich ein Kinderbilderbuch in Bezug auf die Illustration gestalten, sodass Kinder von vier bis sechs Jahren das Buch spannend finden und auch etwas daraus lernen, ohne dass die Moral direkt im Vordergrund steht, sondern das Kind sie selbst entdecken kann?»

Nicht mit dem Moralfinger

Während zehn Monaten beschäftigte sich Melanie Suter mit ihrer Maturaarbeit. Im theoretischen Teil zeigte sie die verschiedenen Arten von Bilderbüchern auf und erklärte, wie sich Kinderbücher im Verlaufe der Zeit veränderten, auch hinsichtlich der Moral, die sie vermitteln. Für Melanie Suter war klar, dass sie kein Buch kreieren wollte, das mit dem Zeigefinger moralisiert. In ihrem Buch soll das Kind die Moral langsam entdecken.

Plötzlich eine Blitzidee

Melanie Suter wünschte sich «am liebsten etwas noch nie Dagewesenes». Sie realisierte dann, dass dies weit schwieriger war als vermutet. «Ich brauchte Monate, um die Geschichte zu kreieren», sagte sie. Es gab auch Phasen, da fühlte sie sich blockiert. Sie versuchte, ein bisschen zu zeichnen und hoffte, dass ihr dabei Ideen in den Sinn kommen würden. Sie versuchte es auch mit konzentrierten Ideensammlungen. Anfang Juli hatte sie endlich eine Blitzidee. Sie wollte eine Geschichte über einen Jungen schreiben, der Tiere quält, sich dann imTraum selbst in eines verwandelt, dabei merkt, wie sich so ein Tier fühlt und sich am Schluss bessern will. Genau das war es. Es blieb bis zur Vollendung die exakte Kurzzusammenfassung ihres Bilderbuchs «Florians Abenteuer als Spatz».

Auflage von 20 Exemplaren

Während den Sommerferien startete sie ihre praktische Arbeit, entwarf Skizzen und Bilder, entschied sich für Farbstifte und das Format des Buches. In den Herbstferien war das erste Bild fertig. Während sie langsam Bild für Bild erschuf, machte sie sich auf die Suche nach einer Druckerei, fand eine, ging Kompromisse ein und bestellte ihr Bilderbuch schliesslich aus Kostengründen in der Auflage von 20 Exemplaren. So kostet sie ein Buch rund 45 Franken. In ihren Zeichnungen zeigt sich ihr Talent. Sie ändert die Perspektiven, um mehr Dynamik in die Bilder zu bringen. Mit Florian hat sie einen aufgeweckten Buben geschaffen, dessen Gemütszustände sich in seinem Gesicht spiegeln. Viel Geduld und Können hat sie auch ins Fell der Katze oder ins Federkleid des Spatzes und der angreifenden Eule gelegt. Es sind schöne Bilder, die man gerne anschaut und die mit der Geschichte korrespondieren. Obwohl Melanie Suter ihr Buch selbstkritisch reflektiert und da und dort heute etwas anders machen würde, ist sie rundum zufrieden mit dem Resultat. Sie ist froh, eine Maturaarbeit realisiert zu haben, die sie in der Hand halten und zeigen kann.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

09.03.2010

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