Ein starkes Künstlerkollektiv: Roland Waser und Rita Steiner zeigen ab dem 3. August im Küssnachter Trychlepark gemeinsam ihre Werke. Bild: Roger Bürgler
Ein starkes Künstlerkollektiv: Roland Waser und Rita Steiner zeigen ab dem 3. August im Küssnachter Trychlepark gemeinsam ihre Werke. Bild: Roger Bürgler

Kunst & Design

Das Comeback des «Zaren» Roland Waser

15 Jahre war der Kunstaktivist Roland Waser von der Bildfläche verschwunden. Nun kehrt er zurück.

Der Küssnachter Roland Waser war nicht nur umtriebiger Galerist, sondern auch Performer, Butler, Veranstalter, Gastgeber, Koch, Barmann und – kurz auf den Nenner gebracht – eine Rampensau. Vor allem in den 90er-Jahren trat er mit seinen Ausstellungen, Filmprojektionen, Installationen und Partys im einstigen Schlachthaus im Küssnachter Oberdorf so lautstark wie medienwirksam in Erscheinung. Doch dann war plötzlich Schluss. Es war irgendwie einfach zu viel des Guten, und die Gesundheit litt ebenso. Seit bald zwei Jahren trifft man Roland Waser, der inzwischen in Seewen und Immensee wohnt, hin und wieder in den Küssnachter Beizen, und er wird mal Roli und eher öfters «der Zar» gerufen. Letzteres war nicht nur ein Übername, sondern schlicht Programm. Ein Kunst- und Kulturzampano im wahrsten Sinne war der Immenseer, der es schaffte, nach einer grandiosen und hoch qualitativen Ausstellung auch einen Haufen Schrott in den stimmigen Räumen des einstigen Schlachthofs an der Rigigasse zu zeigen. Bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt, zum Schluss war alles immer ein Spektakel, und die meisten sympathisierten mit dem Exzentriker und seiner Galleria Szenario, die 1989 im Falkensaal ihren Anfang nahm. Als der SC Kriens irgendwann einmal sportlich ein Meisterstück landete, stürmte Roland Waser an der Feier vor dem verdutzten Publikum die Bühne und zog eine Show von Gottes Gnaden ab. Die damaligen Luzerner Zeitungen schrieben grosse Reportagen über den Bühnenkünstler und Performer. «Das ist längst Geschichte», sagt Roland Waser. «Ich bin definitiv ruhiger geworden und stehe weder als Sänger noch als sonst was auf einer Bühne.» Dafür ist er heute Illustrator.


Mit Rita Steiner im Künstlerkollektiv


Als solcher tritt Roland Waser demnächst erstmals wieder öffentlich in Erscheinung. Und für die Ausstellung in der Passerelle des Küssnachter Trychleparks gleich neben der Schwyzer Kantonalbank hat er mit der Kunstmalerin Rita Steiner aus Steinen eine perfekte Partnerin zur Seite. Die beiden Künstler haben sich in der Tat gefunden. «Wie es halt so ist, durch puren Zufall», sagt Rita Steiner. «Wir haben uns gegenseitig von unseren Arbeiten erzählt und kamen schnell zum Schluss, dass wir diese doch gemeinsam öffentlich zeigen könnten.» Gesagt, getan. Ab heute Samstag zwischen 12 und 20 Uhr werden Rita Steiners Acrylgemälde und Roland Wasers Illustrationen auf Staffeleien und Tischen ausgestellt. «Das ist Open Air, und wenn schlechtes Wetter ist, sind wir halt nicht da. Vielleicht dafür aber ein paar Tage über den geplanten Schluss am 9. August hinaus.» Und was dann? «Ich bin wieder zurück und werde wie früher als Ausstellungsmacher in Erscheinung treten, aber einfach nicht mehr ganz so laut», sagt Roland Waser, der stille Zar.


Bote der Urschweiz / Roger Bürgler

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

03.08.2019

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