OK-Mitglied René Birchler freut sich auf das bevorstehende Musikfest. Foto: Lukas Schumacher o
OK-Mitglied René Birchler freut sich auf das bevorstehende Musikfest. Foto: Lukas Schumacher o

Musik

«Das Musikfest war schon immer ein Anlass für die ganze Familie»

Das Einsiedler Musikfest ist bereit für den Start, mit einer neuen Attraktion – einem Kinderkonzert. Trotz gestiegener Kosten durch die Pandemie bleibt das Festival preislich attraktiv. Die Organisatoren hoffen auf gutes Wetter und hohe Besucherzahlen. OK-Mitglied René Birchler gibt Auskunft.

Lukas Schumacher: Das Einsiedler Musikfest geht in zwei Wochen über die Bühne. Sind Sie und das OK bereit für diesen Grossanlass?


René Birchler: Ja, wir sind bereit, alle Bands sind gebucht, die ganze Infrastruktur ist vorhanden. Die Helfer werden grösstenteils fismointern organisiert. Wir haben sicher nie zu viele Leute, kommen aber immer zurecht.

Reden wir gleich über die grösste Neuigkeit: Es wird ein Kinderkonzert geben …


Das Musikfest war schon immer ein Anlass für die ganze Familie. Wir erhielten Rückmeldungen, dass es cool wäre, etwas für Kinder zu machen. Da am Samstag die Konzerte erst am Nachmittag beginnen, haben wir vorher ein Zeitfenster, das Kinderkonzert zu ermöglichen. Auftreten wird Caroline Graf von den Superhaasen. Dazu gibt es ein Gumpischloss, eine Sirupbar und weitere Attraktionen für die Kleinen. Für dieses Konzert gibt es keinen Vorverkauf. Wir hoffen auf gutes Wetter und dass wir den Paracelsuspark mit jungen Lachern füllen können.

Was ist dieses Jahr sonst noch neu?


Wir haben das Gelände um ein paar Meter verkleinert, um alles besser zu konzentrieren. Die Central-Lounge gibt es nicht mehr. Dafür haben wir alles etwas zusammengezogen. Es macht einen besseren Eindruck, wenn es etwas komprimierter ist. Im Paracelsuspark haben wir auch etwas frisch gemacht. Der ganze bewaldete Bereich wird ins Areal miteinbezogen und beleuchtet. Wir versprechen uns so eine visuelle Aufwertung.

Die Preise für Festivals sind nach Corona überall relativ stark gestiegen. Wie sieht es beim Einsiedler Musikfest aus?


Wir waren ebenfalls gezwungen aufzuschlagen. Wir haben das erste Mal den Vorverkaufspreis aufgeschlagen. Der Kombipass für beide Tage kostet im Vorverkauf 65 Franken, was aber immer noch sehr tief ist, wenn man es mit anderen Festivals vergleicht. Die ganze Bühnentechnik ist extrem teurer geworden seit Corona.

Wie lief der Vorverkauf bis jetzt?


Es hat noch genügend Tickets. Tendenziell ist es meistens so, dass sich die Leute eher kurzfristig Tickets kaufen. Wir erwarten schon, dass es gegen Ende Vorverkauf noch kommt. Wir sind aber guten Mutes. Der Vorverkauf läuft noch bis am 4. August. Als Open-Air-Veranstaltung sind wir auf einen guten Vorverkauf angewiesen.

Wie sind die Erwartungen betreffend Besucherzahlen?


Wir sagen immer, 4000 Besucher übers ganze Wochenende wären sensationell. Mit 3000 wären wir schon sehr zufrieden.

Wie nervös macht Sie das Wetter?


Nervös macht es uns nicht mehr. Wir wissen, dass es bei schönem Wetter viele Besucher hat und wir bei schlechtem Wetter ein weniger erfolgreiches Jahr haben. Das ist nun mal das Risiko bei einer Open-Air-Veranstaltung.

Elf Bands werden am Freitag und Samstag auf der Bühne stehen. Wer sind die Headliner und wie sind Sie zu diesen gekommen?


Phenomden und High South aus den USA, aber auch Klischée und Delilahs könnte man dazuzählen. Das Programm-Team bekommt immer Dutzende Anfragen von kleineren Bands. Die Agenturen kommen auch auf sie zu oder wir fragen sie an. Wir haben eine riesige Liste, die wir anfragen könnten. Das Budget ist ein wichtiger Punkt. Die ganz grossen Bands sind finanziell nicht möglich. Wir schauen, dass wir immer einen guten Musikmix haben, dass es für alle etwas dabei hat.

Auf welche Band freuen Sie sich persönlich am meisten?


Auf Delilahs, aber ich freue mich sicherlich auf alle Bands. Phenomden wird eine wahnsinnige Stimmung machen. Klischée wird sicherlich auch mega abgehen. Kids in Cages, darauf bin ich auch sehr gespannt, eine Cross-over-Band.

Wer ist ein Geheimtipp?


Ich würde Klischée sagen. Das Tanzbare, das geht sicher ab. Da bin ich überzeugt. Die Fismo-Bar ist natürlich ein Geheimtipp (lacht).

Wünscht ihr euch ein Line-up, mit mehr berühmten «Main-Stream»-Acts, oder sind die Künstler bewusst so gewählt, um mal etwas Neues kennenzulernen?


Von den finanziellen Möglichkeiten her können wir uns die grossen Mainstream-Acts schlicht nicht leisten. Unser Programm besticht durch den Abwechslungsreichtum und viele potenzielle Geheimtipps.

Wenn Sie sich irgendeinen Act wünschen könnten, der in Einsiedeln spielen wird, wer wäre es?


Ich habe von Anfang an gesagt, Frank Turner wäre geil. Der würde mega gut passen. Er ist mittlerweile aber auch eine Stufe zu gross beziehungsweise teuer für uns. Ein noch nicht ganz unrealistischer Wunschtraum aktuell wäre The Warning, eine Rock-band aus Mexiko, bestehend aus 3 Schwestern. Die sind gerade weltweit am Durchstarten und live eine Wucht.

Welchen Auftritt von den vergangenen Musikfesten haben Sie noch am besten in Erinnerung?


Andy Frasco and the UN mit Abstand. Den kannte kein Mensch, es hatte in Strömen geregnet, aber der hat eine Riesenparty veranstaltet, das war so geil!

Genau das macht das Musikfest auch aus oder?


Genau, wir haben nicht die grossen Namen, aber jede Band hat das Potenzial, positiv zu überraschen. Die Grossen kannst du an jedem Festival hören. Die richtigen Highlights sind die Acts, die vorher niemand kannte, aber ein geniales Konzert ablieferten.

Nebst der Musik, welches Rahmenprogramm wird es am Musikfest geben?


Am Musikfest, abgesehen vom Kinderfest, gibt es kein grosses Rahmenprogramm. Das Highlight nebst der Musik ist die Location mit dem Mythingpoint, wo man sich verewigen kann. Wir haben mit dem Schefer und Tulipan professionelle Gastrobetriebe. Weiter ist die Brauerei, der Musikverein Bennau, der TC Booze mit dabei und es gibt einen Dessertstand von Einsiedlerinnen. Ein grosser Headliner ist natürlich die Kulisse mit dem Kloster im Hintergrund.

Wie geht es weiter mit dem Einsiedler Musikfest?


Nächstes Jahr wird es wegen dem Welttheater kein «ordentliches» Musikfest geben. Es gibt Ideen für nächstes Jahr, aber noch nichts, das spruchreif wäre. Für das Jahr 2025 rechnen wir wieder mit einem traditionellen Musikfest.

Möchten Sie sonst noch etwas sagen?


Danke allen Sponsoren und Unterstützern, die dieses Fest ermöglichen, und auch den Helfern.

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

25.07.2023

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