Die Vernissage von Fabienne Meerwein-Kälin war ein voller Erfolg.  Foto: Micha Brandstetter
Die Vernissage von Fabienne Meerwein-Kälin war ein voller Erfolg. Foto: Micha Brandstetter

Kunst & Design

Den Sihlsee in all seinen Facetten festgehalten

Am Donnerstagabend wurde die Fotoausstellung «Seelinien» von Fabienne Meerwein-Kälin mit einer Vernissage im Berufsinformationszentrum Pfäffikon eröffnet.

 Die in Einsiedeln aufgewachsene Fabienne Meerwein-Kälin kennt den Sihlsee wie ihre Westentasche, denn sie hat dort schon in Kindertagen im Segelklub oder beim Eislaufen viele wertvolle Erlebnisse gesammelt und wohnt seit geraumer Zeit in unmittelbarer Nähe zum Gewässer: «Am Sihlsee fasziniert mich bis heute, dass die Landschaft recht rau und wild ist und so viele verschiedene Farben und Strukturen entstehen können.» Daher hat sie ihm ein eine ganze Bilderreihe gewidmet. In «Seelinien» führt die 32-Jährige durch die verschiedenen Jahreszeiten, Pegelstände und Stimmungen und erweitert den Horizont der Betrachter durch ungewohnte Blickwinkel.

Mit der Drohne aufgenommen


Die Fotos hat Meerwein-Kälin mit einer Drohne auf einer Höhe von 10 bis 150 Metern aufgenommen, wobei das Fluggerät eher Mittel zum Zweck war: «Ich bin definitiv besser im Bildermalen als im Drohnenfliegen», führte sie aus, «einmal hatte mein externes Auge sogar einen Crash, weil ich es in einen ziemlich hohen Baum manövriert hatte. Um die Drohne machte ich mir keine Sorgen, aber um die eindrücklichen Aufnahmen hätte es mich gereut.» Der technische Aspekt steht bei den Werken nicht im Vordergrund, sondern viel mehr der richtige Moment, weshalb die Schöpferin die Bilder weder nachbearbeitet, noch den Ausschnitt verändert: «Mich interessiert ein neuer Blick auf das Alltägliche und ich will Dinge sichtbar machen, die sonst verborgen bleiben. Fotografie ist ein starkes Mittel dafür, obwohl es einen vermeintlich dokumentarischen Charakter hat.» Dem Antrieb zu dieser Serie liegt die Faszination von Fabienne Meerwein-Kälin für die Vogelperspektive zugrunde: «Hätte ich die Bilder nicht selbst geschossen, wäre ich nie daraufgekommen, dass diese am Sihlsee entstanden sind und nicht irgendwo im Ausland.»

«Die Perspektive wechseln»


Dass die Aufnahmen ausgerechnet im BIZ ausgestellt werden, ist kein Zufall, denn die heutige Gymnasiallehrerin an der Kantonsschule Ausserschwyz musste ihren beruflichen Weg erst finden. Janina Baruth, Vorsteherin des Schwyzer Amts für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung erläuterte: «Die Perspektive wechseln, nicht wis-sen, wo oben und unten ist, der Fantasie Flügel verleihen, die Orientierung verlieren und wiedergewinnen, das dürfen und können wir in den Fotos von Fabienne Meerwein-Kälin und auch im richtigen Leben sehen – übrigens auch in der Laufbahnentwicklung. » Regierungsrat Michael Stähli erwies der Liebhaberin von schlichten, ruhigen Motiven ebenfalls die Ehre und sagte gegenüber dieser Zeitung: «Der gezielte Blick und die Präzision von Fabienne Meerwein-Kälin beeindrucken mich.» Musikalisch umrahmt wurde der Anlass von Musiker Pascal Kälin an der Ukulele, dem Bruder der Gestalterin. Beim Apéro und im Gespräch mit der nahbaren Künstlerin klang der Juniabend gemütlich aus.

Einsiedler Anzeiger / Micha Brandstetter

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Einsiedler Anzeiger

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  • Kunst & Design

Publiziert am

06.06.2023

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