Oben: Rafael Schnyder, neuer Präsident der Ankaufskommission, vor dem grossformatigen Gemälde von Barbara Gwerder.Bild Josias Clavadetscher
Oben: Rafael Schnyder, neuer Präsident der Ankaufskommission, vor dem grossformatigen Gemälde von Barbara Gwerder.Bild Josias Clavadetscher

Kunst & Design

Der Kanton zeigt seine neuen Kunstwerke

Die kantonale Kulturkommission stellt im Bundesbriefmuseum Schwyz Werke von acht Kunstschaffenden aus.

Neben dem übernommenen historischen Bestand fügt der Kanton Schwyz seit etwa 40 Jahren seiner Sammlung von Kunstwerken jährlich immer neue dazu. Eine schwierige bis sehr schwierige Aufgabe, aus dem riesigen Angebot und auf dem teils stark kommerzialisierten Markt «das Richtige» zu finden. Es ist die Suche nach dem Diamanten oder Rohdiamanten. Ein helfendes Kriterium ist, dass die Arbeiten von Kunstschaffenden aus dem Kanton Schwyz stammen oder Schwyz zum Thema haben müssen. Grenzen für die Ankäufe setzt zudem das Budget. Wie Rafael Schnyder, Schwyz, seit letztem Sommer Präsident des Gremiums für Kunstankäufe, erklärt, sei es eine ausgesprochen spannende Tätigkeit. Wichtig sei, dass das fünfköpfige Gremium ständig die Augen offen halte und die Kunstszene aktuell verfolge. Dazu gehören Besuche von Ausstellungen, die Abklärung von Hinweisen auf Kunstschaffende und deren Tätigkeit oder auch die Besuche in Ateliers. Gelegentlich kommen auch Direktangebote vor. Weniger stützt man sich auf professionelle Galerien. Angekauft worden und ausgestellt werden jetzt Arbeiten von Andrea Gwerder, Steinen/Zürich, Barbara Gwerder, Herrliberg, Maya Prachoinig, Zürich/Schwyz, Raphael Rezzonico, Lachen, Janine Schranz, Wien/Brunnen, Nobert Stocker, Schwyz, Andrea Suter, Zürich/Arth, und Christina Zurfluh, Wien/Schwyz – ein Schnitt über drei Generationen von Kunstschaffenden und ebenso in Material, Konzeption, Technik, Ausdrucksformen ein Blick über mindestens so viele Grenzen hinweg. Wobei auffällt, dass von den acht Ausstellenden fünf den Arbeitsort in Zürich oder Wien haben. An der Vernissage haben die Kuratoren Ida Dober, Küssnacht, und Thomas Muff, Luzern, die einzelnen Werke vorgestellt. Diese lassen sich aber auch individuell beim Besuch bestens erkunden. Die präsentierte Schau ist ausgesprochen vielseitig. Es sind Skulpturen zu sehen, die mit dem Tageslicht spielen. Dann ein Triptychon, ein gewaltigschwarzes Monochrombild, Videoinstallationen, im Schmelzprozess entstandene Bilder, Echolotdrucke, beschichtetes Glas, ein grossformatiges Tusche-Acryl-Bild oder Öldrucke auf Zeitungspapier. Die Schwyzer Kunstschaffenden wagen die Suche und das Experiment oder haben ihre Ausdrucksform gefunden und sind darin sehr sicher und überzeugend.

Neues Verwaltungszentrum wird neue Gelegenheiten bieten


Der Kanton besitzt inzwischen mehr als 800 Kunstwerke. Ein grösserer Teil davon ist in den öffentlich zugänglichen Räumen der Verwaltung platziert und dort zu sehen, viele aber auch nicht. Franz-Xaver Risi von der Geschäftsstelle der kantonalen Kulturkommission äusserte darum seine Vorfreude auf das Projekt für das in Planung stehende neue Verwaltungszentrum des Kantons. Dort werde man die Möglichkeit haben, noch vermehrt Objekte aus dem kantonalen Kulturfundus zeigen zu können.

Hinweis


Sonderausstellung «Kanton zeigt die Kunstankäufe 2022», Bundesbriefmuseum Schwyz, bis 23. April. Ausser am Montag täglich geöffnet, von 10 bis  17 Uhr. Eintritt frei.

Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

08.04.2023

Webcode

www.schwyzkultur.ch/FGnhim