Keine kuratierte Ausstellung, sondern ein Mix von privaten Bildern ist in Siebnen zu sehen. Bild: PD
Keine kuratierte Ausstellung, sondern ein Mix von privaten Bildern ist in Siebnen zu sehen. Bild: PD
Die Besucher lauschen aufmerksam der originellen und humorvollen Eröffnungsansprache von Zeno Schneider.  Bild Josef Blattmann
Die Besucher lauschen aufmerksam der originellen und humorvollen Eröffnungsansprache von Zeno Schneider. Bild Josef Blattmann

Kunst & Design

Die etwas andere Ausstellung

Am Samstag wurde in der Werkhalle 30A in Siebnen die Ausstellung hausKUNSThaus mit einer Vernissage eröffnet

Eine Projektgruppe rund um den Initianten Zeno Schneider vom Verein Kunst Schwyz wagte das Experiment, Kunst aus den Wohn- und Schlafzimmern, Büros, Fluren und Abstellkammern von Leihgebern aus dem ganzen Kanton zu einer Ausstellung zusammenzufügen. Das Experiment darf man als sehr gelungen bezeichnen, denn herausgekommen ist eine einmalige und abwechslungsreiche Ausstellung mit Bildern, Collagen, Fotografien, Skulpturen und Plastiken.


Unvoreingenommene Betrachtungsweise


Nach der Begrüssung durch die Präsidentin Sara Jäger erläuterte Zeno Schneider auf humorvolle Weise Sinn und Hintergründe der Ausstellung mit dem originellen Namen hausKUNSThaus. Die Bezeichnung kurz zusammengefasst: Die Kunstobjekte stammen aus den Häusern verschiedenster Künstler, dort wo sich Menschen einrichten und wohlfühlen. Kunst zu erklären, sinnierte Schneider nach einigen Erläuterungen, sei jedoch schon selber eine Kunst. Das Spezielle an der Ausstellung ist, dass sich die Werke «en nature» präsentieren. Kein Preis, keine Titel oder Angaben, etwa über den Besitzer beeinflussten so den Betrachter, erklärte Schneider. Einzig die Information, in welchem Raum ein Objekt steht, gibt dem Betrachter einen Anhaltspunkt. Damit bringe jedes dieser Kunstwerke ein Stück Daheim des Leihgebers mit in die Ausstellung, und mit ein wenig Anstrengung spüre man, was anderen wichtig sei. Es lohnt sich, in der Ausstellung von Raum zu Raum zu schreiten und sich gedanklich in die Räume und Häuser der Aussteller hineinzuversetzen. Im Wohnzimmer ist es vielleicht die «Special Edition Stradivari», deren Resonanzkörper ein Frauenporträt ziert und auf dessen Griffbrett Hieroglyphen angebracht sind, die überrascht und anspricht. Im Schlafzimmer eine Skulptur, die ein Liebesspiel zeigt oder ein reliefartiges Engelsbild. Am Schluss der Ausstellung versetzt ein sich drehendes Karussell die Besucher in die Kindheit zurück. Die Ausstellung dauert bis zum 6. Oktober und wird ergänzt und vertieft durch die Stubete vom 29. September zum Thema «Wohnt Kunst?».


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Verena Blattmann

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

23.09.2019

Webcode

www.schwyzkultur.ch/xQgMTG