Musik

Die Königinnen von Schwyz: Vier Orgeln, vier Konzerte

Schwyz Kultur Plus lädt zu vier kommentierten Konzerten ein an den nächsten beiden Wochenenden. Der Kanton Schwyz ist Heimat einiger der bekanntesten und schönsten Orgeln des Landes, den Königinnen der Instrumente. Diese Orgeln stehen bei den Konzerten an vier Orten mit vier Organist*innen im Mittelpunkt. Der Eintritt zu allen vier Konzerten (Dauer ca. 90 Min.) ist kostenlos (Kollekte).

Es ist wieder so weit: alle zwei Jahren im Herbst lädt SchwyzKulturPlus zu kommentierten Konzerten ein und setzt immer wieder neue Höhepunkte. Diesmal steht die Königin der Instrumente, die Kirchenorgel, im Mittelpunkt. Das ist wenig verwunderlich, dann als eines der grossen Zentren des Schweizer Katholizismus’ ist der Kanton Schwyz die Heimat einiger der bekanntesten und schönsten Orgeln des Landes ist. Selbst grosse Komponisten wie Felix Mendelssohn-Bartholdy spielten und erfreuten sich ab den Schwyzer Instrumenten. SchwyzKultur Plus lässt einige Orgeln nun erneut erklingen, durch die Hände und Füsse begabter Organist*innen. Durchs Programm und die Schwyzer Orgellandschaft führt Marco Brandazza, ehemaliger Leiter des Orgeldokumentationszentrums der Hochschule Luzern. Der Eintritt zu allen Konzerten ist kostenlos (Kollekte). Die einzelnen Konzerte (ohne Pause) dauern etwa 90 Minuten). Türöffnung ist jeweils 30 Minuten vor Konzertbeginn.

 

Vier verschiedene Konzertorte

Begonnen wird die Konzertreihe in Einsiedeln, in der bekannten Klosterkirche, welche gleich mit mehreren verschiedenen Orgeln aufwarten kann. Dies nützt Pater Theo, Stiftsorganist, für das Einsiedler Konzert am Samstag 25. Oktober 2025, 20.15 Uhr, um auf den vier wunderbaren Klosterorgeln (Hauptorgel, Chororgel, Marienorgel und Mauritiusorgel) zu improvisieren. Er wird so die besonderen Schönheiten jedes einzelnen Instruments hörbar machen.

Marco Brandazza hingegen wird die Instrumente bei allen vier Konzerten vorstellen und fachkompetent die grosse Orgellandschaft des Kantons Schwyz bekannt machen. Bei den drei weiteren Konzerten wird jeweils immer ein auf die Orgel abgestimmtes Konzertprogramm zu hören sein.

 

Am Sonntag 26. Oktober 2025 um 17.00 Uhr erklingt die Orgel in der Pfarrkirche Siebnen, welche durch die Orgelbau Kuhn AG, Männedorf, mit 28 klingenden Registern im Jahr 1937 gebaut und letztmals im 2012 von der gleichen Firma revidiert wurde. Das Konzertprogramm von Organistin Mirjam Wagner-Meister bietet viel Abwechslung.

 

Die Schwyzer Kollegi-Orgel, eine-Goll-Orgel aus dem Jahr 1912, wird an Allerheiligen, am Samstag 1. November 2025 um 20.15 Uhr erklingen. Peter Fröhlich, der «Hausorganist» spielt ein Programm mit Stücken von 18. Jh bis in die Gegenwart. Diese Orgelrarität hat viele Umbauten und Anpassungen hinter sich bevor am wertvollen Instrument für seinen 100. Geburtstag die langersehnte Restaurierung samt Rückversetzung in den klanglichen Urzustand durchgeführt wurde. Diese Orgel ist heute ein nationales Orgelbaudenkmal, ist sie doch eine der letzten erhaltenen grossen dreimanualigen Gollorgeln aus der Spätromantik.

 

Den Abschluss der Konzertreihe wird am Sonntag 2. November 2025 um 17.00 Uhr in der kath. Pfarrkirche in Küssnacht am Rigi gemacht. Dort wurde 1710 mit dem Bau einer ersten Orgel in der neu gebauten Kirche. Gestartet. Siebzig Jahre später wurde wieder eine neue Orgel gebaut und die Geschichte der Küssnachter Kirchenorgel blieb spannend, denn es folgten weitere Bauten Revisionen, Konkurs des Orgelbauers, Holzwurmbefall. So machten sich immer wieder andere Orgelbauer an der Küssnachter Kirchenorgel zu schaffen. Eva Brandazza bietet ein spezielles Konzertprogramm, unter anderen auch vierhändig zusammen mit ihrem Mann Marco Brandazza.

 

Wie sich all diese Umbauten / Neubauten etc. auf den Klang der einzelnen Orgeln auswirkte, das können die Zuhörer selber an diesen vier Konzerten hören. Der fachkundige Kommentar von Marco Brandazza bringt bestimmt einige Geheimnisse zum Vorschein und wie unterschiedlich Orgel erklingen, davon kann sich die Zuhörerschaft selber einen Eindruck verschaffen.

 

Die Organist*innen

Pater Theo Flury, Benediktiner der Abtei Einsiedeln, ist seines Zeichens Stiftsorganist. Seiner philosophischen und theologischen Ausbildung in Einsiedeln, Salzburg und Rom schloss sich das Musikstudium an der Päpstlichen Akademie für Kirchenmusik in Rom an (Abschlüsse in Orgel und Komposition). Improvisation bei Jan Raas, Amsterdam. Pater Theo unterrichtet am Gymnasium und an der theologischen Schule seines Klosters, Er hat eine rege Konzerttätigkeit in der Schweiz und im Ausland und mehrere Tonträger eingespielt. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Gebiet der Komposition. Sein Werkverzeichnis umfasst Orgelkompositionen, Vokalmusik, Konzerte, symphonische Werke, Messen und Oratorien. Im Jahr 2013 wurde ihm der Anerkennungspreis er Kulturkommission des Kt. Schwyzs verliehen.

 

Mirjam Wagner-Meister (geboren in Lörrach/D), absolvierte ein Jungstudium an der Musikakademie Basel und studierte Klavier an der Hochschule für Musik Luzern mit nachfolgendem Master in Kirchenmusik (Hauptfach Orgel) und Pädagogik sowie zuletzt ein Studium in musikalischer Performance (Prof. Martin Sander) an der Musikakademie Basel. Seit 2023 ist sie Kirchenmusikerin in Wädenswil angestellt, mit eigener Konzertreihe. Von 2021-2025 war sie Teil des Organistenteams des Klosters Einsiedeln. Seit Oktober 2025 ist sie als Organistin in Zug tätig und arbeitet als Klavier- und Orgellehrerin an Musikschulen und ist Mitglied verschiedener Kammermusikformationen. Sie spielte schon in der Carnegie Hall in New York und gastierte an Musikfestivals und unternahm Konzertreisen im In- und Ausland. 2019 wurde ihr der Alois Koch Preis zugesprochen.

 

Peter Fröhlich hat während seiner Ausbildung zum Primarlehrer am Lehrerseminar Rickenbach erste Organistendienste in der Kapelle Rickenbach wahrgenommen. Danach war er als Primarlehrer in Seewen (1981 – 2013) tätig, schloss ein Musikstudium an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern ab (Orgel, Chorleitung und Gesang) und besuchte weiterbildende Kurse. Von 1981 bis 2022 war er als Kirchenmusiker (Organist und Chorleiter) in Seewen SZ engagiert, seither als freischaffender Organist in Schwyz, Steinen und Küssnacht am Rigi. 1995 - 2000 war er Kantonaldirigent des Kirchenmusikverbandes des Kantons Schwyz und 2013 bis 2018 Dirigent des Männerchors Schwyz. Zahlreiche Orgelkonzerte in der Schweiz und im benachbarten Ausland zeugen von seiner Liebe zur Königin der Instrumente. So gründet er im 2005 den „Freundeskreis Kollegiorgel Schwyz“, durch dessen Einsatz die Goll-Orgel im Kollegium Schwyz fachgerecht restauriert und wieder in den klanglichen Originalzustand zurückversetzt werden konnte.

 

Eva Brandazza-Lüthy, die zweite Organistin der Konzertreihe (geboren in Zürich) studierte am dortigen Konservatorium bei Ursina Caflisch (Neumünster Zürich) und bei Rudolf Scheidegger (Grossmünster Zürich), in dessen Orgelklasse sie ihre Studien mit dem Konzertreifediplom abschloss. Danach bildete sie sich mit Privatunterricht bei Pierre Cogen (Paris) und Monika Henking (Thalwil) weiter. Sie ist Organistin der Pfarrei Seewen (Schwyz), unterrichtet, u.a. von 1993 bis 2021 als Orgeldozentin an der Hochschule Luzern – Musik, und wirkt dort als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Orgeldokumentation.

 

Bekannter Orgelkenner: Marco Brandazza

wurde in Milano geboren und doktorierte an der dortigen Universität in Paläontologie. Vorerst widmete er sich der Arbeit auf diesem Gebiet, dann besuchte er die Akademie für Kirchenmusik in Luzern, wo er sich in Chorleitung (Dr. Alois Koch) und Orgel diplomierte und das Studium mit der Konzertreifeprüfung beschloss. Am Pontificio Istituto Ambrosiano di Musica Sacra in Milano erlangte er einen Masterabschluss in gregorianischem und ambrosianischem Gesang. Marco Brandazza leitete bis vor kurzem an der Hochschule Luzern – Musik das von ihm gegründete Orgeldokumentationszentrum und wirkt bei verschiedenen Denkmalämtern als Experte für Orgelfragen.

Orgelkonzerte führen ihn zusammen mit seiner Frau Eva Brandazza das Kirchenmusikerpaar an zahlreiche schöne Instrumente Europas, wo sie zu zweit an einer Orgel mit vier Händen und vier Füssen, an zwei Instrumenten oder im Wechsel zwischen Gregorianischem Gesang und Orgelspiel musizieren dürfen. Sie sind, ebenso „vierhändig“, Verfasser von verschiedensten Artikeln über Kirchenmusik und Orgelbau in italienischen, deutschen und schweizerischen Fachzeitschriften.

Konzertorte und -daten

Samstag 25. Oktober 2025, 20.15 Uhr

Einsiedeln, Klosterkirche

Organist: Pater Theo Flury (Einsiedeln)

 

Sonntag 26. Oktober 2025, 17.00 Uhr

Siebnen, Kath. Pfarrkirche

Organistin: Mirjam Wagner-Meister (Einsiedeln)

 

Samstag 1. November 2025, 20.15 Uhr

Schwyz, Kollegiumskirche

Organist: Peter Fröhlich (Seewen)

 

Sonntag 2. November 2025, 17.00 Uhr
Küssnacht am Rigi, Kath. Pfarrkirche
Organistin: Eva Brandazza (Luzern)

 

Kommentator bei allen vier Konzerten: Marco Brandazza (Luzern)

 

Hinweis: Eintritt frei / Kollekte / Dauer ca. 90 Min. / keine Pause /
Türöffnung jeweils 30 Minuten vor Konzertbeginn

skp

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SchwyzKulturPlus

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

23.10.2025

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