Die Rigi-Literaturtage stehen vor dem Aus. Bild Archiv
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Literatur

Die Rigi-Literaturtage suchen neue Wege

Die Literaturtage finden dieses Wochenende zum letzten Mal in der gewohnten Form statt.

Ab Freitag finden die Rigi-Literaturtage statt. Erneut werden nochmals Hunderte Leseratten und Literaturfreunde auf die Königin der Berge pilgern, um Lesungen von Autoren zu geniessen oder interessante Gesprächsrunden zu verfolgen. Im Zentrum steht neben dem Innerschweizer Schriftsteller und Schriftstellerinnen-Verein (ISSV), der seinen 75. Geburtstag feiert, auch die Erinnerung an die Verleihung des Nobelpreises an Carl Spitteler. Dieses Ereignis jährt sich zum 100. Mal. Trotz erfolgreichen Momenten steht die Veranstaltung nun auf wackligen Füssen, wie die Organisatoren bestätigen. «In dieser Form findet die Veranstaltung sicher nicht mehr statt», sagt OK-Mitglied Susanne Zurmühle.


Noch laufen letzte Gespräche, und Hoffnungen bei den Organisatoren sind vorhanden. Doch bereits jetzt ist klar, dass die Rigi-Literaturtage, welche ab kommendem Freitag an verschiedenen Standorten auf der Rigi stattfinden, zum letzten Mal über die Bühne gehen. «In dieser Form werden sie nicht mehr stattfinden», bestätigt Susanne Zurmühle vom OK der Rigi-Literaturtage Informationen des «Boten der Urschweiz ». Gesucht würden derzeit neue Wege, sagt Zurmühle und lässt durchblicken, dass verschiedene Optionen diskutiert würden. Sogar dass die Literatur in einer neuen Form weiterhin auf der Rigi präsent bleibe, sei nicht auszuschliessen. Zurmühle: «Im Moment ist eigentlich immer noch alles offen und vieles möglich.»


Annen ist mit Publikumsaufmarsch zufrieden


Dass neue Wege gesucht werden müssen und das Festival in der bisherigen Form sicher nicht mehr stattfindet, hat verschiedene Gründe. Der Wichtigste: Es stellen sich nicht mehr genügend Leute für die Organisation zur Verfügung. Das OK hat Rekrutierungsprobleme. «Es findet sich niemand mehr, der die notwendigen Kontakte herstellen will», sagt dazu Daniel Annen. Der Präsident des Innerschweizer Schriftstellerverbandes bedauert, dass die Rigi-Literaturtage nun ausgerechnet im Jubiläumsjahr zum letzten Mal durchgeführt werden. Die Innerschweiz sei grundsätzlich «ein harter Boden» für solche Literaturveranstaltungen. Anders als etwa das Literaturfestival in Leukerbad konnte sich die Rigi nie ganz durchsetzen, auch wenn immer wieder sehr prominente Namen auftraten, aus ihren Büchern lasen oder an interessanten Gesprächs- und Diskussionsrunden teilnahmen. Auch wenn immer wieder die Erreichbarkeit zum Thema gemacht wurde, die Besucherzahlen seien gar nicht schlecht gewesen, sagt Annen: «An den drei Tagen konnten jeweils ingesamt mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher gezählt werden.»


Schreibende wollen vermehrt unter die Leute


Für den Schriftstellerverband hat die Neuausrichtung der Rigi-Literaturtage Folgen, das ist für Annen bereits jetzt klar. Der Verein werde dafür schauen, dass seine Mitglieder nun «näher zu den Leuten» gehen könnten. Konkret: Der Verein will mehr Literaturveranstaltungen an verschiedenen Orten organisieren und damit auch einem starken Bedürfnis der Mitglieder entgegenkommen. Die 10. Rigi-Literaturtage bieten nochmals ein attraktives Programm. Gleich vier Jubiläen werden gefeiert: 100 Jahre Literaturnobelpreis für Carl Spitteler, die Todestage von Klaus und Erika Mann und der 75. Geburtstag des ISSV, des Innerschweizer Schriftsteller/ innenvereins.


Bote der Urschweiz / Jürg Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

05.09.2019

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