Das Ehepaar Marina und Michael Kaljushny erfreute die Zuhörer mit Können und Ausdrucksstärke. Bild Verena Blattmann
Das Ehepaar Marina und Michael Kaljushny erfreute die Zuhörer mit Können und Ausdrucksstärke. Bild Verena Blattmann

Musik

Ein Konzert voller Emotionen in Perfektion und Harmonie

Das Ehepaar Marina und Michael Kaljushny bezauberte am Piano sowie mit Klarinette und beeindruckte die Zuhörer am Dienstagnachmittag im Tertianum Huob in Pfäffikon mit «Klezmer» und anderen Melodien.

Esprit, Temperament, feiner Humor, Emotionen und vor allem grosses Können stellte Beat Peter, Geschäftsführer des Tertianums, den Zuhörerinnen und Zuhörern mit dem Ehepaar Marina und Michael Kaljushny bei der Begrüssung in Aussicht. Das Publikum wurde nicht enttäuscht und kam am Dienstagnachmittag in den Genuss eines wunderbaren Konzerts, das unter dem Motto «Bei mir bist du schön» im Geiste der Klezmer Musik stand. Das Konzert war zugleich eine Hommage an den berühmten Klarinettisten Giora Feidman, der sich vor allem der Klezmer Musik (traditionelle jüdische, nicht liturgische Volksmusik) verschrieben hat.


Fröhliche bis melancholische Klezmer Musik


Auf die Klezmer Musik seien sie Mitte der 1990er-Jahre durch eine Audio-Kassette gestossen, erklärte Michael Kaljushni. Er führte mit feinem Humor und interessanten Erläuterungen zu den Stücken, über die Komponisten und ursprünglichen Interpreten, durchs Programm. Er frischte es auch durch Geschichten auf, wie etwa jener sozial-psychologischen und zugleich amüsanten Geschichte von Kurt Tucholsky über «das Loch, das da ist, wo nichts ist» und schliesslich unter anderem die Frage aufwirft, «ob ein Loch nun gut oder schlecht» sei. Das Konzert begann mit einem von vier «Klezmer». Dabei bekam das Publikum fröhliche, rasante aber auch tragende, sehr gefühlvolle bis melancholische Musik zu hören, besonders betont durch die zuweilen «singende» Klarinette. Trotz aller Fröhlichkeit ist bei dieser Musik auch das unsagbare Leid, das den Juden über all die Jahrhunderte widerfahren ist, spürbar. Auch auf dem Programm stand ein Potpourri mit bekannten, beschwingten Melodien von George Gershwin. Temperament und Leidenschaft vermittelten die beiden Tangos, darunter der bekannte Tango Argentino «La Cumparsita». Giora Feidman, dem das Konzert gewidmet war, wurde in Argentinien geboren. Der amerikanische Jazzmusiker und Bandleader Benny Goodman bearbeitete «Caprice Nr. 24» von Nicollò Paganini für Orchester. Die dargebotene Bearbeitung mit Piano und Klarinette war in allen Belangen sehr beeindruckend.


Von Jazz bis Musicals


Mit «Take Five» von Paul Desmond ka-men auch Jazzfreunde auf ihre Kosten. Bei «Hello, Dolly» aus dem gleichnamigen Filmmusical von Gene Kelly wurden Erinnerungen an den grossen Louis Armstrong wach. Grossen Beifall erhielten Marina und Michael Kaljushny auch für verschiedene Melodien aus dem Musical «Anatevka» von Jerry Bock, darunter das wohl bekannteste Stück «Wenn ich einmal reich wär’». Ob Klezmer, Tango, Musical oder Jazz: Das charmante Ehepaar Marina und Michael Kaljushny scheint in allen Genres zuhause zu sein und überzeugt durch seine Präzision, Harmonie und vor allem auch durch feinfühlige Spielweise, mit der jedem Stück die Krone aufgesetzt wird. Keine Frage: Das begeisterte Publikum wollte am Ende des offiziellen Teils noch mehr hören. Die Zugaben zum Mitsingen bestanden aus Liedern der «Comedian Harmonists». Dazu gehörte «Mein kleiner grüner Kaktus», «Veronika, der Lenz ist da» ebenso wie das witzige Lied «Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn».

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Verena Blattmann

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

20.07.2023

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