Sie diskutierten die Bedeutung des Humors: (v. l.) Dominic Deville, Cornelia Schinzilarz, Tom Künzli und Gesprächsleiterin Nicola Steiner. Bild Stefan Grüter
Sie diskutierten die Bedeutung des Humors: (v. l.) Dominic Deville, Cornelia Schinzilarz, Tom Künzli und Gesprächsleiterin Nicola Steiner. Bild Stefan Grüter

Dies & Das

«Lachen ist Sport – ich machs regelmässig»

Im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon diskutierten am Dienstagabend der Comedian Dominic Deville, die Humorexpertin Cornelia Schinzilarz und der Cartoonist Tom Künzli über die Bedeutung von Humor.

Sie alle drei haben Humor zu ihrem Broterwerb gemacht – die Humorexpertin Cornelia Schinzilarz, die Menschen in misslichen Lebenslagen mit Humor Unterstützung bringt, der Comedian Dominic Deville, bekannt aus der sonntagabendlichen Sendung auf Fernsehen SRF, und der Cartoonist Tom Künzli, der Ausschnitte aus dem Weltgeschehen in einem Bild festhält. Zusammen mit Gesprächsleiterin Nicola Steiner diskutierten sie am Dienstagabend im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon die Frage: Welche Bedeutung hat Humor? Dass es dabei humorvoll zu- und herging, versteht sich von selbst. Nicht zuletzt dank Dominic Deville, der in seiner bekannt trockenen Art immer wieder Sprüche einfliessen liess, die zu herzhaften Lachern führten. Nur schon auf die Frage von Moderatorin Steiner, wie man Menschen nenne, die gerne lachen, aber nicht lustig seien, wusste Comedian Deville die passende Antwort: «Politiker, sie lachen, weil es Wähler bringt.»

«Humor ist lernbar»


Alle drei haben ihren Humor im Laufe ihres jungen Lebens entwickelt und zeigten sich auch überzeugt, dass Humor lernbar ist.Deville,von Deutschland kommend in eine Innerschweizer Schulklasse gesteckt, «ich sah komisch aus und merkte, dass ich mit Humor punkten konnte». Oder Cornelia Schinzilarz, in einer katholischen Töchterschule geschult und nachher als katholische Theologin – «da brauchts Humor » – ausgebildet. Und schliesslich Tom Künzli, mehrfach von der Schule geflogen. Seine Humor-Umsetzung als Cartoonist besteht darin, «dass man die Geschichte in ein Bild verpacken muss, das beim Betrachter sofort den Humoreffekt auslöst.» Humorexpertin Schinzilarz führte aus, dass «Humor in allen Lebenslagen hilft». Selbst bei schlimmen, persönlichen Nachrichten öffne Humor den Horizont und rücke den Tunnelblick auf das schlimme Ereignis etwas in den Hintergrund. Mit Humor lasse sich vieles leichter bewältigen. Es lasse sich mit Humor auch mehr Nähe zu Menschen schaffen. Humor sei quasi ein Türöffner. Sie schüttelte dies nicht einfach aus dem Ärmel, sondern verwies darauf, dass sich auch die Wissenschaft seit 20, 25 Jahren mit Humor befasst. Einig waren sich die drei «Humoristen » auch, dass sich der Humor verändert, ebenso wie die Gesellschaft. Nach oben ist die Bandbreite des Humors of-fen, vielmehr stelle sich die Frage, wann der Humor beginnt. Darunter sei es oft einfach nur blöd. Humor habe zudem etwas mit Intelligenz – nicht nach dem IQ gemessen, sondern Schläue – zu tun. Und so bleibt der Satz von Cornelia Schinzilarz, die auf Befehl herzhaft lachen kann, hängen: «Lachen ist Sport, ich mache es regelmässig.»


Die Ausstellung «Humor – geliebt, verpönt, gefürchtet » im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon ist noch bis zum 17. September geöffnet; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr, Montag geschlossen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Stefan Grüter

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Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

31.08.2023

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