Marcel Schwerzmann: «Als Hudi war ich schon jedes Plakettensujet». Bild Victor Kälin
Marcel Schwerzmann: «Als Hudi war ich schon jedes Plakettensujet». Bild Victor Kälin

Brauchtum / Feste

«Als Hudi war ich schon jedes Plakettensujet»

Zum achten Mal seit 2006 hat Marcel Schwerzmann für die Goldmäuder die Fasnachtsplakette gestaltet.

Victor Kälin: Wie wird man überhaupt Gestalter der Fasnachtsplakette?



Marcel Schwerzmann: Als langjähriger Goldmäuder und ehemaliges Vorstandsmitglied bin ich schon immer in der «Kreativabteilung» unseres Vereins tätig gewesen. Als vor einigen Jahren die von Walter Kalbermatten gestaltete Serie zu Ende ging, wurde ich vom Vorstand um ein neues Sujet angefragt. Ich suchte und kam auf die Idee der Konfetti-Form. Der Hörelibajass war 2006 meine erste Figur, der Fuhrmann ist 2020 meine achte.

Warum der Fuhrmann?


Es war an der Zeit, diese traditionelle Figur des Sühudiumzuges zu verewigen. Der Fuhrmann steht natürlich im Schatten der Teufel – vor allem seit es so viele davon gibt. Er treibt jedoch den Leitteufel an. Und die grosse Herde trottet ihm dann wie Schafe hinterher (lacht).

Wer entscheidet jeweils über die Serie? Und wer über die Sujets und die Gestaltung?


Die Sujets werden gemeinsam mit dem Vorstand besprochen. Die Ideen ergeben sich aufgrund diverser Jubiläen, oder sonst aufgrund der Diskussionen. Meistens unterbreite ich konkrete Vorschläge, welche der Vorstand dann gutheissen muss.

Wie sind Sie bei der Gestaltung des Fuhrmanns vorgegangen?


Meine Grundlage sind Fotos des Sühudiumzuges. Danach fertige ich Handskizzen, welche ich digitalisiere und am Computer weiterbearbeite. Nach der Absegnung übermittle ich meine Daten an die Plakettenfirma, welche mir wiederum einige Vorschläge zurückschickt – allenfalls zur weiteren Überarbeitung. Das finale OK gibt dann der Vorstand.

Der Fuhrmann gehört der «Konfetti- Serie» an – als bereits achte Einsiedler Fasnachtsfigur. Wird die Serie weitergeführt?


Ja, wir haben noch viele Ideen: kommende Jubiläen, die renovierte Mäuderbahn und weitere unberücksichtigte Figuren wie Johee, Uustrichler, Kalb …

Träumen Sie von einer ganz speziellen Fasnachtsserie – oder von einem Motiv?


(Überlegt …) Nein, ich wüsste nichts ausserhalb unserer schönen, eigenen Fasnachtsfiguren. Sinnvoll finde ich, dass man jeweils auf die Geschichte und Bedeutung der Sujets eingeht.

Lassen sich die Plaketten insgesamt gut verkaufen?


Der Verkauf ist dankbar. Wir bestellen rund 3500 Silber- und 350-Gold-Plaketten. Einige behalten wir für unser Archiv. Vom grossen Rest können wir die meisten absetzen.

Wie wichtig ist der Plakettenverkauf für die Fasnachtsgesellschaft Goldmäuder?


Er ist sehr wichtig. Der Aufwand für den Wagenumzug mit Verpflegung, Bewilligungen, Abfallentsorgung und so weiter ist beträchtlich. Das Geld fliesst volllumfänglich in die Fasnacht – und kommt auch dem Nachwuchs wie den Buebetrichlern zugute. Im Grossen und Ganzen anerkennen die Zuschauer, dass wir unsere Auslagen irgendwie refinanzieren müssen.

Sind Sie auch schon als eines der Plakettensujets an der Fasnacht gewesen?


Ich bin schon jedes mindestens einmal gewesen. Jede Figur hat ihren eigenen Reiz …

Auch eine Mummerie?


Ich bin Mitglied des STV Einsiedeln. Deshalb war ich schon Mummerie und Hörelibajass.

Und Johee?


Der fehlt mir noch. Es wäre schön, wenn ich in jenem Jahr als Johee Mütschli auswerfen könnte, in dem die Johee-Plakette erscheint.

Einsiedler Anzeiger / Victor Kälin

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

08.01.2020

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