Einmal mehr führte Dirigent Toni Gräzer «sein» Etzelkristall sicher durch den Abend.  Fotos: Karl Hensler
Einmal mehr führte Dirigent Toni Gräzer «sein» Etzelkristall sicher durch den Abend. Fotos: Karl Hensler

Musik

Böhmisch-mährisch war Trumpf

Einmal mehr konnte die ausgezeichnet aufspielende Blaskapelle Etzelkristall genossen werden. Dass deren Motto «Herzensmusik» existiert, beweist die Kapelle seit mittlerweile dreissig Jahren.

 Die gut gelaunte Zuhörerschaft begrüsste am letzten Samstag den Aufmarsch der Musikanten mit viel Applaus. Der seit bald zehn Jahren die Formation als Präsident führende Posaunist Christoph Huber konnte im prall gefüllten Saal viele Delegationen aus Politik und befreundeten Vereinen begrüssen. Er führte in gewohnt routinierter Weise durch das hörenswerte Programm. Es sollte sich zeigen, dass dieses einer Reise durch die gern gehörte Musikliteratur gleichkommen sollte.

 

Ein hörenswertes Programm

Riss der Eröffnungsmarsch «Egerländer Sterne» in seiner klassischen Art das Publikum gleich zu Beginn mit, so war die Leichtfüssigkeit, wir nennen das lüpfig, die «Gipfelstürmer Polka» ein angenehmer Farbtupfer. Eine zusätzliche Abwechslung boten die Musikanten mit dem böhmischen Walzer «Im Zauberwald». Beschwingt wurden die Zuhörer durch diese besondere Welt geführt. Einen ersten Höhepunkt setzten die beiden Trompeten-Solisten Valentin Egli und Silvan Arnold mit dem von Stephan Hutter vertonten Stück «Zwei Lausbuben ». Das mit einem gut besetzten Register bestückte Ensemble unterstützte, von ihrem sicheren Dirigenten Toni Gräzer gut geführt, diesen Solovortrag. Es gelang so ausgezeichnet, dass das Publikum eine Zugabe forderte.

 

Uraufführung in eigener Sache

Die nächste besondere Komposition war eine Uraufführung. Die Etzel-Kristall-Musikanten, Christoph Huber war dabei die treibende Kraft, vermochten den Komponisten René Sollberger dafür zu gewinnen, ihnen ein Stück zu schreiben, das mit ihrer Heimat verbunden sein sollte. Das Resultat «Auf dem Hoch-Etzel» klingt mit seinen Wechseln zwischen den schmissig tönenden Posaunen und den eher lieblich anzuhörenden Klarinetten sehr unterhaltsam und gut ins Gehör dringend. Es kann dem Komponisten zu seinem Werk nur gratuliert werden. Mit viel Applaus wurde das gehörte Resultat von den anwesenden Musikliebhabern unterstrichen und verdankt. Dass die Stimmung in den Reihen sehr gut war, bewies der Wunsch für eine Zugabe zur Darbietung von «Help yourself» von Carlo Donida, der eigentlich ein Songwriter war. Die Posaunen-Solisten Joe Müller, Sepp Lang und Christoph Huber forderten mit ihrem hervorragenden Auftritt verdientermassen dazu heraus.

 

Polka – ein Schwergewicht 

Die Polkas haben in der böhmisch- mährischen Musikliteratur ein besonderes Gewicht. Einerseits klingen sie wie Märsche, sind aber oft rassige Tänze. Wie bei den anderen Stücken liessen die Musikanten auch hier ein sicheres Spiel hören. Geradezu zum Marschieren animiert das als Konzertmarsch übertitelte Stück «Perpetua Mundus» (Ewige Welt) von Lukas Bruckmeyer. Es wurde in der Coronazeit geschrieben, im Gedanken, dass unsere Welt auch nach Corona weiter existieren wird. «The Story» wurde, wie viele andere Kompositionen auch, von Philip John Hanseroth eigentlich für Gesang geschrieben. Das für Tenorhorn umgeschriebene Solo bewältigte Daniel Briel gekonnt. Dabei unterstützten ihn auch hier die Musikantenkollegen sicher.

 

Meiri Birchler verabschiedet

Der erlebte Konzertabend erhielt einen besonderen Anstrich. Galt es doch, Meiri Birchler für sein treues 30-jähriges Mitspiel mit seinem Flügelhorn zu ehren. Er war bereits bei der Gründung der Kapelle dabei. Nun tritt er in den verdienten musikalischen Ruhestand. Für seine Treue erhielt er die Ehrenmitgliedschaft. Diese Ehrung begleiteten seine Musikkollegen und das Publikum mit viel Applaus. Erneut eine Zugabe forderte die Darbietung der Klarinetten- Solisten Marcel Stössel und Sascha Corti mit der Komposition «Lachende Klarinetten». Abschnittweise glaubte man die Instrumente jauchzen zu hören. Den Abschluss sollte der Konzertmarsch «Füreinander da» sein. Es ist eine Komposition der Gebrüder Martin und Stephan Hutter, die in der Coronazeit geschrieben wurde. Abschliessend ist zu vermerken, dass die Kapelle in fünf Wochen am Europa-Wettbewerb der böhmisch- mährischen Musik in Stuttgart teilnehmen wird. Viel Erfolg und herzlichen Dank für den tollen Konzertabend.

 

Einsiedler Anzeiger / Karl Hensler

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

24.10.2023

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